Richard Kranz, Überlebender aus dem Konzentrationslager, sucht im Jahr 1945 Thennberg auf, den einstigen Ferienort seiner Familie. Doch die Heimkehr in die Kindheitsidylle scheitert, muss scheitern.
György Sebestyén gelingt die facettenreiche Darstellung einer dunklen Zeit, die bis heute literarisch nur bruchstückhaft aufgearbeitet ist. Darüber hinaus ist Thennberg die Analyse eines ungelösten Kriminalfalls und eine Geschichte von Liebe und Tod. Ein meisterhaft konstruierter Roman, in dem Zeiten und Blickwinkel wechseln, Traum und Wirklichkeit, Erinnerung und Gegenwart in einem diffundierenden
erwirrspiel von Rauschfantasien und Fieberträumen ineinanderlaufen.
Der 1969 erstmals erschienene, restlos vergriffene Roman ist zum Jubiläumsjahr wieder erhältlich:
2010 jährt sich György Sebestyéns Geburtstag zum achtzigsten, sein Todestag zum zwanzigsten Mal.
György Sebestyén gelingt die facettenreiche Darstellung einer dunklen Zeit, die bis heute literarisch nur bruchstückhaft aufgearbeitet ist. Darüber hinaus ist Thennberg die Analyse eines ungelösten Kriminalfalls und eine Geschichte von Liebe und Tod. Ein meisterhaft konstruierter Roman, in dem Zeiten und Blickwinkel wechseln, Traum und Wirklichkeit, Erinnerung und Gegenwart in einem diffundierenden
erwirrspiel von Rauschfantasien und Fieberträumen ineinanderlaufen.
Der 1969 erstmals erschienene, restlos vergriffene Roman ist zum Jubiläumsjahr wieder erhältlich:
2010 jährt sich György Sebestyéns Geburtstag zum achtzigsten, sein Todestag zum zwanzigsten Mal.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
1969 erstmals erschienen, hält die Neuauflage des Buches für Hansjörg Graf Erhellendes bereit über die Zeit unmittelbar nach '45. Was György Sebestyen an einem fiktiven Ort inszeniert, scheint Graf als die Wiederkunft der Vergangenheit in der Gegenwart, Fortsetzung der Täter-Opfer-Geschichte. Allerdings ist das Gewand, in das der Autor den Text kleidet, kein einfaches. Selbstgespräche, Dialoge, Essayistisches, Träume, Krimi-Motive - all das fährt Sebestyen auf, um, wie der Rezensent es begreift, das Unwägbare von '45 zu fassen. Wenn es bei aller Expressivität auch mal unfreiwillig komisch wird, bittesehr. Der Rezensent hält sich schadlos an der hier gewonnenen Erkenntnis, dass Zeitgeschichte auch Mentalitätsgeschichte ist.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH