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Der Schriftsteller Theodor Fontane steht als bedeutender Repräsentant der deutschen Literatur im 19. Jahrhundert für die Mark Brandenburg und Berlin, für Romane und Balladen, für Theaterkritiken und Kriegsbücher, zu wenig aber verbindet man mit diesem Namen »europäische Weltläufigkeit«. Fontane war in sehr viel stärkerem Maße als die meisten seiner Zeitgenossen an der Welt jenseits preußischer (und später deutscher) Grenzen interessiert. Sein Verständnis für die Kultur wie für die Politik anderer europäischer Länder war insgesamt von einer für die damalige Zeit bemerkenswerten Toleranz und…mehr

Produktbeschreibung
Der Schriftsteller Theodor Fontane steht als bedeutender Repräsentant der deutschen Literatur im 19. Jahrhundert für die Mark Brandenburg und Berlin, für Romane und Balladen, für Theaterkritiken und Kriegsbücher, zu wenig aber verbindet man mit diesem Namen »europäische Weltläufigkeit«. Fontane war in sehr viel stärkerem Maße als die meisten seiner Zeitgenossen an der Welt jenseits preußischer (und später deutscher) Grenzen interessiert. Sein Verständnis für die Kultur wie für die Politik anderer europäischer Länder war insgesamt von einer für die damalige Zeit bemerkenswerten Toleranz und Neugier geprägt. Luise Berg-Ehlers nimmt ihre Leser mit auf eine Zeitreise, die unterhaltsam, lehrreich und spannend ist. Dabei gelingt es ihr, die von Fontane besuchten Orte so lebendig zu beschreiben, als habe man sie selbst besucht.
Autorenporträt
Luise Berg-Ehlers, geboren in Lüneburg, hat in Hamburg und Bochum Germanistik, Theologie und anderes studiert, über Theodor Fontane promoviert, ist Gründungsmitglied der Theodor-Fontane-Gesellschaft Potsdam und war mehrere Jahre 2. Vorsitzende. Sie war zudem 40 Jahre im Schuldienst tätig. Zahlreiche Aufsätze zu fachdidaktischen Themen; Buchveröffentlichungen vor allem zu deutscher und englischer Literatur – darunter »Mit Miss Marple aufs Land« und »Berühmte Kinderbuchautorinnen«.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 19.06.2019

Betrachtungen ohne preußisches Muckertum

Wer das noch heute sagen könnte: "Man ließ mich Apotheker werden, weil man das Geld verprassen wollte, was zur Ausbildung der Kinder hätte verwendet werden müssen." Da war er dreißig Jahre alt, entschlossen, bald den Apotheker aufzugeben, um Schriftsteller zu werden. Erst 1878 erschien sein erster Roman, da war er fast sechzig, doch 1850 entdeckte ihn die "Centralstelle für Preßangelegenheiten" und schickte ihn auf Reisen. Pressearbeit war ein guter Lehrherr für den späteren Erzähler. Auch als er sich schon 1851 an das Zentralorgan der preußischen Reaktion, die "Kreuz-Zeitung", verkaufte, vergaß er nicht die Maxime eines ihrer Initiatoren, dass selbst das konservativste Blatt mehr Blatt ist als konservativ. Und selbstverständlich kam er in London, wie später auf der ganzen Insel, mit anderen Strömungen in Kontakt als preußischem Muckertum. "Traumorte" aber sind die Ziele eher nicht - und vor der schieren Schwärmerei bewahrte ihn der Journalismus. Gemessen an den preußischen (und später deutschen) Zeitgenossen, war Fontane jedoch ein Europäer inmitten der Kleinstaaterei, das ist die These der Autorin, die ihm vielfach nachgefahren ist, auch wenn seine übrigen Reisen an Prägekraft ihm kaum so wichtig wurden wie die Aufenthalte diesseits und jenseits des Tweed: Dänemark, Karlsbad und Wien, die hugenottischen Heimatprovinzen in Frankreich, wo er in Gefangenschaft geriet, weil im Krieg die Zeiten danach waren, journalistische Recherche als Spionage anzusehen; zuletzt die Schweiz, seiner Erholung halber, und das ihm sprachlich ebenso wie kulinarisch fremde Ziel Italien. Zahlreiche Fotos bebildern die Reisen.

mbe

"Theodor Fontanes Traumorte" von Luise Berg-Ehlers. Erschienen im Elisabeth Sandmann Verlag, München 2019. 136 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Gebunden, 24,95 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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»Gemessen an den preußischen (und später deutschen) Zeitgenossen, war Fontane ein Europäer inmitten der Kleinstaaterei, das ist die These der Autorin, die ihm vielfach nachgefahren ist.« Frankfurter Allgemeine Zeitung 20190715