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Mit ihrer Monographie über den Bildhauer Theodor Kalide (1801-1863) schließt Justine Nagler eine empfindliche Lücke in der Berliner Kunstgeschichtsschreibung. Erstmals liegen ein vollständiges Werkverzeichnis und eine umfassende Analyse seines uvres vor. Die von Legenden befreite Biographie zeigt exemplarisch die Umstände von Erfolg und Scheitern eines genialischen Künstlers auf. Als Schüler von Schadow und Rauch entwickelte der vielversprechende Kalide eine höchst individuelle Innovationslust, die aufgeschlossene Kunstkenner begeisterte, manchen Zeitgenossen jedoch unverständlich blieb. Mit…mehr

Produktbeschreibung
Mit ihrer Monographie über den Bildhauer Theodor Kalide (1801-1863) schließt Justine Nagler eine empfindliche Lücke in der Berliner Kunstgeschichtsschreibung. Erstmals liegen ein vollständiges Werkverzeichnis und eine umfassende Analyse seines uvres vor. Die von Legenden befreite Biographie zeigt exemplarisch die Umstände von Erfolg und Scheitern eines genialischen Künstlers auf. Als Schüler von Schadow und Rauch entwickelte der vielversprechende Kalide eine höchst individuelle Innovationslust, die aufgeschlossene Kunstkenner begeisterte, manchen Zeitgenossen jedoch unverständlich blieb. Mit Ausnahme-Werken wie der monumentalen »Friedensvase« für Friedrich Wilhelm III., die seine Faszination für Schinkel belegt, durchstieß er tradierte Gattungsgrenzen. Im eigenen Atelier am Pariser Platz vollendete Kalide Standbilder und Denkmäler für seine schlesische Heimat - Erfolge, an die er in der Hauptstadt Preußens nicht mehr anknüpfen konnte. Gleichwohl haben Gruppen von Mensch und Tier, die von einer bisher ungekannten Körperwiedergabe und großer Meisterschaft bei der Bewältigung gesteigerter Bewegtheit zeugen, Eingang in Parkanlagen weltweit gefunden. Sein eigenhändig in Marmor skulptiertes Hauptwerk: die kühne, über Michelangelo-Studien konzipierte »Bacchantin mit dem Panther scherzend«, das über Umwege in die Berliner Nationalgalerie gelangt war, hat sich nur als Torso erhalten.