Im Gesamtwerk des Pädagogen und Philosophen Theodor Litt (1880 - 1962) spielt das Verhältnis von Erkenntnis und Verantwortung eine zentrale Rolle. Es bestimmt sein wissenschaftliches Selbstverständnis und zeigt sich vor allem in seiner Haltung gegenüber dem Nationalsozialismus. Dieser These wird an Hand ausgewählter Quellen nachgegangen. Besondere Berücksichtigung erfahren dabei die bislang unveröffentlichten, handgeschriebenen Vorlesungsmanuskripte aus dem Zeitraum von 1933 bis zu seiner vorzeitigen Emeritierung 1937. Die Manuskripte stammen aus dem Nachlaß Theodor Litts und sind bislang der Forschung nur begrenzt zugänglich. Die Analyse des Gesamtwerks geht über eine rein historische Betrachtung hinaus und orientiert sich auch an der Frage, inwieweit die pädagogisch-philosophischen Grundeinsichten Litts bis heute ihre Gültigkeit haben und damit nach einem Stellenwert innerhalb der Pädagogik verlangen.