In Band 20 der Reihe Theologie im Dialog geht Frank Kleinjohann den die Theologie Walter Kaspers prägenden philosophisch-theologischen Einflüssen nach: Schelling, Cullmann und Kaspers theologischem Lehrer Geiselmann sowie den theologischen Denkrichtungen der Römischen und der Katholischen Tübinger Schule. Er zeigt, wie Kasper diese Einflüsse rezipiert und weiterführt und verdeutlicht, dass der Traditionsbegriff der Schlüssel zum Verständnis von Kaspers Theologie ist. Auch die Kasper von seiner Biographie her prägende ekklesiologisch-praktische Perspektive kommt zur Sprache. Kasper wird als glaubwürdiger Kronzeuge erwiesen für die These, dass die durch das Zweite Vatikanum eingenommene personaldialogische Sichtweise von Offenbarung mit aller Konsequenz auf das Traditionsverständnis zu übertragen ist. Von hier aus fragt der Autor, wie sich diese neue Grundperspektive für Theologie und Praxis der Kirche heute auswirkt.