Dieser Band mit Selbstdarstellungen bekannter Moraltheologen und Sozialethiker erlaubt aufschlussreiche Einblicke in die lebensgeschichtliche Herkunft und in die zeitgeschichtlichen Kontexte, in denen das Denken renommierter Vertreter des Fachs angeregt wurde und seine Ausprägung gefunden hat. Gleichzeitig bilden die Beiträge in ihrer Gesamtheit ein überaus spannen-des Kapitel der jüngsten Ethik-, Theologie- und Kirchengeschichte, in der die theologische Ethik im Brennpunkt innenkirchlicher Gegensätze und Konflikte gewesen ist. Die von der Generation der heute 65- bis 70-jährigen geleistete Arbeit am Selbstverständnis und am methodischen Profil der theologischen Ethik in einer stark veränderten Gesellschaft wird ebenso plastisch greifbar wie die Hindernisse, Schwierigkeiten und Erkenntnisfortschritte, die auf diesem Weg entstanden. Dies nicht dem Vergessen preiszugeben, sondern im Blick zu behalten und daran anzuknüpfen, ist die Aufgabe, die sich daraus für die jüngere Generationvon theologischen Ethikern ergibt.