Wie lautet die Übersetzung? Es ist ein Wechsel des sprachlichen Ortes, oder wie die Befürworter des Interpretationsmodells sagen: Deverbalisierung. Als Beobachter nimmt der Übersetzer im Ausgangstext Markierungen entlang dreier Achsen vor: syntagmatisch, paradigmatisch und semantisch. Er oder sie verortet Semiotiken, kohärente Zeichensysteme. Im kognitiven System des Übersetzers identifizierte die Semiotik den Bedarf an zielsprachlichen Semiotiken, die der Übersetzer im Laufe seiner Übersetzerlaufbahn in Form von kognitiven Ergänzungen angesammelt hat. Ein anderes Universum wird also durch einen Ortswechsel konstruiert: Diesmal erhalten die ausgewählten Semiotiken im Zieltext neue Dimensionen entlang dreier Achsen: syntagmatisch, paradigmatisch und semantisch. In dieser Phase spielt der Übersetzer die Rolle eines hermeneutisch-komparatistischen Übersetzers. Da der Übersetzungsprozess in der Praxis in Übersetzungseinheiten (TU) abläuft, muss zudem die Kohärenz und der Zusammenhaltdieser Einheiten ständig überprüft werden. Auf theoretischer Ebene muss langfristig eine Metatranslation auf der Grundlage von LS und LC durch den Vergleich zweisprachiger semiotischer Systeme gebildet werden: Dies ist die Aufgabe von Spezialisten und Übersetzungsinstitutionen.