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Die Zuständigkeiten von Philosophie und Geschichte lassen sich durch den äussersten Gegensatz zwischen Allgemeinem auf der einen und Besonderem auf der anderen Seite abgrenzen. Das Konfliktpotential dieser zugespitzten Gegenüberstellung wird insbesondere unter der Bedingung deutlich, dass sich die Gegenstandsbereiche beider Disziplinen mit dem Ziel einer Geschichte der Philosophie verschränken. Der Anspruch der Philosophie auf Selbsttransparenz kann nur durchgehalten werden, wenn die Wahrheit auch hinsichtlich ihrer Geschichte kritisch befragt wird. Die vorherrschende Meinungsvielfalt ist von…mehr

Produktbeschreibung
Die Zuständigkeiten von Philosophie und Geschichte lassen sich durch den äussersten Gegensatz zwischen Allgemeinem auf der einen und Besonderem auf der anderen Seite abgrenzen. Das Konfliktpotential dieser zugespitzten Gegenüberstellung wird insbesondere unter der Bedingung deutlich, dass sich die Gegenstandsbereiche beider Disziplinen mit dem Ziel einer Geschichte der Philosophie verschränken. Der Anspruch der Philosophie auf Selbsttransparenz kann nur durchgehalten werden, wenn die Wahrheit auch hinsichtlich ihrer Geschichte kritisch befragt wird. Die vorherrschende Meinungsvielfalt ist von alters her ein Argument gegen die Wissenschaftlichkeit der Philosophie gewesen, deren Fragestellungen sich gleichermassen der eigenen Tradition verdanken, wie ihre Antworten zugleich durch diese diskreditiert werden. Die konkurrierenden Geltungsansprüche philosophischer Systeme stehen unversöhnt nebeneinander und lassen das Bedürfnis nach einer Durchdringung der eigenen Geschichte unabweisbar werden.

Die für jede Philosophiegeschichte zentrale Implikation eines bestimmten System-, Zeit- und Entwicklungsbegriffs liefert den Leitfaden zur typologischen Unterscheidung zwischen spekulativer, aporetischer und prozessualer Geschichtsschreibung als prinzipiellen Möglichkeiten zeitlichen Selbstbezugs. Da spekulatives und aporetisches Konzept geltungsanalytisch in konträrer Negation zueinander stehen, bemüht sich der prozessuale Entwurf um eine neue Grundlegung der Geschichte der Philosophie. Durch die Entbindung vom metaphysischen Wahrheitsinteresse wird die sterile geltungsanalytische Alternative von Absolutismus und Relativismus unterlaufen. Die systematische Analyse erweitert das Spektrum zwischen originär philosophischen und historisch-wissenschaftlichen Annäherungen an die temporale Verfassung des thematischen Gegenstands "Philosophie" um jene regionalontologische Klärung, die zur Selbstdurchsichtigkeit hinsichtlich der eigengeschichtlichen Sachgebietsbestimmung erforderlich ist.
Autorenporträt
Axel Beelmann, geb. 1958, studierte Philosophie und Medizin in Hannover und Münster. Promotion zum Dr. med. 1985, zum Dr. phil. 1992. Seit 1996 ärztlich tätig, derzeit als leitender Arzt eines arbeits-medizinischen Dienstes. Publikationen: Die Krisis des Subjekts. Cartesianismus, Phänomenologie und Existenzialanalytik unter anthropologischen Aspekten (Bonn 1990); Heideggers hermeneutischer Lebensbegriff (Würzburg 1994); Heimat als Daseinsmetapher. Weltanschauliche Elemente im Denken des Theologiestudenten Martin Heidegger (Wien 1994); Artikel im Historischen Wörterbuch der Philosophie.