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Hölderlin (1770-1843) ist einer der wichtigsten Wegbereiter des deutschen Idealismus. Seine poetischen Arbeiten und theoretischen Überlegungen weisen jedoch auch schon über den idealistischen Systemgedanken hinaus. Die frühen Schriften und Aufsätze, die Texte zur Theorie der Tragödie und die Pindar-Fragmente stellen den Versuch dar, sich mit den Mitteln der begrifflichen Reflexion des Anspruchs der poetischen Sprache zu versichern. Die Wiedergabe der Texte erfolgt, abgesehen von einigen wenigen Ausnahmen, auf der Grundlage der Frankfurter Ausgabe. "Das Buch empfiehlt sich als Grundtext zur…mehr

Produktbeschreibung
Hölderlin (1770-1843) ist einer der wichtigsten Wegbereiter des deutschen Idealismus. Seine poetischen Arbeiten und theoretischen Überlegungen weisen jedoch auch schon über den idealistischen Systemgedanken hinaus. Die frühen Schriften und Aufsätze, die Texte zur Theorie der Tragödie und die Pindar-Fragmente stellen den Versuch dar, sich mit den Mitteln der begrifflichen Reflexion des Anspruchs der poetischen Sprache zu versichern.
Die Wiedergabe der Texte erfolgt, abgesehen von einigen wenigen Ausnahmen, auf der Grundlage der Frankfurter Ausgabe.
"Das Buch empfiehlt sich als Grundtext zur hochgradig reflektierten und philosophisch durchdrungenen Dichtung Hölderlins. Als ein wertvoller Schlüssel zu Hölderlin ist Kreuzers Ausgabe besonders verdienstvoll. Seine guten und wertvollen Hinweise und Kommentare erleichtern dem Leser den Umgang mit den sperrigen, gewiß nicht einfach zu lesenden Texten." Philosophischer Literaturanzeiger
Autorenporträt
Kreuzer, Johann
Johann Kreuzer, Studium der Philosophie, Germanistik und Vergleichenden Religionswissenschaft in Tübingen und Berlin (FU). 1984 Promotion mit einer Arbeit über Hölderlin in Berlin. 1992 an der Bergischen Universität Wuppertal Habilitation mit einer Arbeit über Augustinus in Philosophie. Von 1996 bis 2002 Gastprofessuren bzw. Lehrstuhlvertretungen an der Karls-Universität Prag, der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, der Humboldt-Universität zu Berlin und an der Universität zu Köln. Seit 2002 Universitätsprofessur für Geschichte der Philosophie an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Leiter der Oldenburger Adorno-Forschungsstelle sowie Leitung des Hannah Arendt Zentrums in Oldenburg. Mitglied im Vorstand der Internationalen Hölderlin-Gesellschaft. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Geschichte und Kritik der Metaphysik, der Sprach-, Kunst- und Religionsphilosophie von der Antike bis zur Gegenwart, zuletzt (zus. mit R. Klein u. S. Müller-Doohm) Ador

no-Handbuch. Leben-Werk-Wirkung (2011); (zus. mit G. Mohr) Vom Sinn des Hörens. Beiträge zur Philosophie der Musik (2012).
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 10.03.2020

NEUE TASCHENBÜCHER
Milde Rache – Hölderlins Betrachtungen
zu Sprache und Identität
Als Dichter steht er wie kein anderer für das verkannte Genie, als Theoretiker wird er gar nicht erst wahrgenommen. Dabei hätte Friedrich Hölderlin nicht nur in der Auseinandersetzung mit Kant und Fichte allerhand beizutragen, was seine Rolle als Wegbereiter des Deutschen Idealismus durchaus plausibel erscheinen lässt. Dazu kommt der Dialog mit der Antike, Platon insbesondere, aber auch eines umfassenderen ästhetischen Diskurses. Seine Reflexion der Antikenverehrung klingt hochmodern: „Wir träumen von Originalität und Selbständigkeit, wir glauben lauter Neues zu sagen, und alles diß ist doch Reaction, eine milde Rache gegen die Knechtschaft, womit wir uns verhalten haben gegen das Altertum; es scheint wirklich fast keine andere Wahl offen zu seyn, erdrükt zu werden von Angenommenen, und Positivem, oder, mit gewaltsamer Anmaßung, sich gegen alles erlernte, gegebene positive, als lebendige Kraft entgegenzusetzen.“
Hölderlin will Neues, will selber schaffen statt Vorgegebenes zu adaptieren: „Und was allgemeiner Grund vom Untergang aller Völker war, nemlich, daß ihre Originalität, ihre eigene lebendige Natur erlag unter den positiven Formen und unter dem Luxus, den ihre Väter hervorgebracht hatten.“ Doch Hölderlin denkt weiter, sich selber kritisch referierend, argumentiert auch für die klassische Bildung: „Es ist nemlich ein Unterschied ob jener Bildungstrieb blind wirkt, oder mit Bewußtseyn, ob er weiß woraus er hervorgieng und wohin er strebt.“ Aber, das zeigen die theoretischen Schriften, ein konkretes Ziel ist gar nicht so wichtig, vielmehr ein Bewusstsein des „Unerschöpften und Unerschöpflichen“. Spricht da religiöse Mystik?
Dichten und Reflektieren sind bei Hölderlin eins. Oft scheint es, als zwinge er sich zu einer Art moralisch gebotenem Optimismus, „daß in eben dem Momente und Grade, worinn sich das Bestehende auflöst, auch das Neueintretende, Jugendliche, Mögliche sich fühlt.“ Im Gedicht klingt das dramatischer: „Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch.“ HELMUT MAURÓ
Friedrich Hölderlin: Theoretische
Schriften. Hrsg. von Johann Kreuzer.
Felix Meiner Verlag, Hamburg 2020.
135 Seiten, 22,90 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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