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In der Regel behandelt der Wirtschaftspolitische Ausschuß des Vereins für Socialpolitik im Rahmen seiner Jahrestagungen Themen, die Relevanz wesentlich durch ihre Aktualität erhalten. Diese Praxis schließt indes nicht aus, daß immer wieder einmal auch grundsätzliche Probleme der Wirtschaftspolitik diskutiert werden. Belegt wird diese Tradition etwa durch die Veröffentlichung zur Jahrestagung 1970 (Dürr, E., Hrsg., Neue Wege der Wirtschaftspolitik, Schriften des Vereins für Socialpolitik, Neue Folge, Bd. 67) und durch die Publikation zur Jahrestagung 1981 (Woll, A., Hrsg., Aktuelle Wege der…mehr

Produktbeschreibung
In der Regel behandelt der Wirtschaftspolitische Ausschuß des Vereins für Socialpolitik im Rahmen seiner Jahrestagungen Themen, die Relevanz wesentlich durch ihre Aktualität erhalten. Diese Praxis schließt indes nicht aus, daß immer wieder einmal auch grundsätzliche Probleme der Wirtschaftspolitik diskutiert werden. Belegt wird diese Tradition etwa durch die Veröffentlichung zur Jahrestagung 1970 (Dürr, E., Hrsg., Neue Wege der Wirtschaftspolitik, Schriften des Vereins für Socialpolitik, Neue Folge, Bd. 67) und durch die Publikation zur Jahrestagung 1981 (Woll, A., Hrsg., Aktuelle Wege der Wirtschaftspolitik, Schriften des Vereins für Socialpolitik, Neue Folge, Bd. 130). Auch die Jahrestagung, die vom 28. bis 30. März 2000 in Potsdam stattfand, hatte grundsätzliche Probleme der Theorie der Wirtschaftspolitik zum Gegenstand. Die dazu vorgelegten Beiträge werden durch diesen Tagungsband dokumentiert und zur Diskussion gestellt. Das Spektrum der dabei angesprochenen Fragen ist von bemerkenswerter Breite.Behandelt werden grundlegende Fragen wie die Funktionsfähigkeit und praktische Relevanz eines Wettbewerbs der Institutionen (Apolte), die nach der noch bestehenden Gültigkeit nationalstaatlicher Konzepte der Wirtschaftspolitik (Voigt) und die nach der Präferenz der wirtschaftspolitischen Akteure für kurzfristig angelegtes Handeln (v. Weizsäcker). Der Tagungsband bietet aber auch Analysen zu aktuellen Entwicklungen der Welthandelsordnung (Hauser), der Währungspolitik (Aschinger) und der Wettbewerbspolitik (Daumann/Oberender). Die Thematik wird abgerundet durch zwei Beiträge, die neue Konzepte der Wirtschaftspolitik propagieren (Widmaier) oder traditionelle Paradigmata der Wirtschaftspolitik kritisch überprüfen (Tietzel). Ungeachtet der thematischen Vielfalt verbindet die Autoren das Bemühen, neue Aspekte der Theorie der Wirtschaftspolitik aufzuzeigen und für die von ihnen behandelten Probleme Erkenntnisfortschritte zu erzielen.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.12.2001

Ordnungspolitik im Hintergrund
Carl Christian von Weizsäcker erklärt den engen Horizont der Politik

Hartmut Berg (Herausgeber): Theorie der Wirtschaftspolitik. Erfahrungen - Probleme - Perspektiven. Verlag Duncker & Humblot, Berlin 2001, 210 Seiten, 96 DM.

Für Ordnungspolitik "war bis vor kurzem das Bundeswirtschaftsministerium zuständig". Carl Christian von Weizsäcker beschreibt die Sachlage nüchtern - und wohl gerade deshalb mit einer gewissen Bitternis. Für ihn stellt Ordnungspolitik den Versuch dar, den Einfluß von Interessengruppen in Grenzen zu halten, indem die übergeordneten Gesichtspunkte denen der Interessengruppen entgegengestellt werden. Allein: "Durch die Reorganisation des Finanz- und des Wirtschaftsministeriums nach der letzten Wahl ist die Ordnungspolitik in den Hintergrund getreten."

In dem von Hartmut Berg herausgegebenen Sammelband beschäftigt sich der Kölner Ökonom mit den Ursachen der "Kurzfrist-Orientierung staatlicher Politik", die mit dem Bedeutungsverlust der Ordnungspolitik verbunden ist. Sein Beitrag bietet eine Zusammenschau der politischen Ökonomie. So skizziert er den Unterschied zwischen einer vertikalen und horizontalen Organisation der Gesellschaft, die Wirkungen des Wettbewerbs auf dem Markt und in der Politik, die Organisierbarkeit von Produzenten- und Konsumenteninteressen. Unbedingt lesenswert ist Weizsäckers Beschreibung der europäischen Einigung als Prozeß der Entpolitisierung des Marktgeschehens. Er wertet diesen als "Vehikel für eine gegenseitige Durchdringung der nationalen Zivilgesellschaften Europas angesichts der Weigerung der Nationalstaaten, ihre Souveränität an einen übernationalen europäischen Staat zu übertragen".

Stefan Voigt (Bochum) fragt, ob die Globalisierung einen Souveränitätsverlust der Nationalstaaten mit sich bringt, Heinz Hauser (Sankt Gallen) widmet sich der Streitschlichtung in der WTO, Gerhard Aschinger (Fribourg) befaßt sich mit der Beurteilung von Währungskrisen.

KAREN HORN

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