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Mit dem Interesse an der Globalisierung der Wirtschaftsbeziehungen ist auch das internationale Wirtschaftsrecht immer mehr in den Fokus der Wissenschaft und der politischen Diskussion geraten. Jochen Hoffmann nimmt dies zum Anlass, eine Theorie des internationalen Wirtschaftsrechts und der von ihm geprägten Ordnung der Weltwirtschaft zu entwerfen. Im Mittelpunkt steht dabei das Verständnis der Wirkungsweise der grundlegenden Prinzipien des internationalen Wirtschaftsrechts. Da rechtliche Regelungen (unter Rückgriff auf die Ordnungstheorie F.A. von Hayek) als Ordnungskräfte verstanden werden,…mehr

Produktbeschreibung
Mit dem Interesse an der Globalisierung der Wirtschaftsbeziehungen ist auch das internationale Wirtschaftsrecht immer mehr in den Fokus der Wissenschaft und der politischen Diskussion geraten. Jochen Hoffmann nimmt dies zum Anlass, eine Theorie des internationalen Wirtschaftsrechts und der von ihm geprägten Ordnung der Weltwirtschaft zu entwerfen. Im Mittelpunkt steht dabei das Verständnis der Wirkungsweise der grundlegenden Prinzipien des internationalen Wirtschaftsrechts. Da rechtliche Regelungen (unter Rückgriff auf die Ordnungstheorie F.A. von Hayek) als Ordnungskräfte verstanden werden, untersucht der Autor auch die Strukturen, Prinzipien und die Funktionsweise der hieraus resultierenden Ordnungen. Es geht also um eine grundsätzliche, theoretische Erfassung des internationalen Wirtschaftsrechts und um seine Wirkung als Grundvoraussetzung und Motor internationaler Wirtschaftsbeziehungen.
Autorenporträt
Geboren 1971; Studium der Rechtswissenschaft mit wirtschaftswissenschaftlicher Zusatzausbildung in Bayreuth; 1998 Promotion; 2005 Habilitation; Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftsprivatrecht an der FAU Erlangen-Nürnberg.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 08.03.2010

Weder Theorie noch Praxis
Nichts Neues zum internationalen Wirtschaftsrecht

Eine Definition kann keine Theorie sein. Eine Theorie kann nicht aus Definitionen bestehen. Weshalb wird trotzdem so oft das eine für das andere verkauft? Vielleicht, weil es sich besser verkaufen lässt. Ein Verlag kann sicher sein, dass er ein Werk mit dem Titel "Theorie des internationalen Wirtschaftsrechts" in vielen rechts- und wirtschaftswissenschaftlichen Bibliotheken plazieren kann. Gleiches als "Definition und Deskription des internationalen Wirtschaftsrechts" postuliert, mag ein Schattendasein fristen.

Der Autor, Professor für Zivil- und Wirtschaftsrecht an der Universität Hamburg, hält nicht, was er verspricht. Jochen Hoffmann hat sich mit Friedrich August von Hayek und dessen Ordnungsbegriff, dem Völkerrecht in seinen Grundsätzen und Teilordnungen und der Auseinandersetzung um den Begriff des internationalen Wirtschaftsrechts beschäftigt. Drei spannende Themen, deren Inhalte und Abgrenzungen mal intensiv, mal oberflächlich referiert werden.

Zu Beginn heißt es: "In dieser Arbeit soll versucht werden, die Rechtsverhältnisse der internationalen Wirtschaftsbeziehungen in ihrer Gesamtheit zu erfassen und dabei vor allem auch die privatrechtlichen Verhältnisse und nationalen Vorschriften des Wirtschaftsrechts zu erfassen." Erfassen bedeutet: Daten und Informationen aufnehmen. Dem Wunsch nach einer Darstellung dieser Normen "in ihrer Gesamtheit" vermag der Autor in hinteren Kapiteln jedoch nicht mehr zu entsprechen.

Wird es einmal spannend, ist stattdessen zu lesen: "Die Einzelheiten müssen hier nicht erörtert werden" oder "Dies kann hier sicher nicht geleistet werden" oder gar "Eine vergleichende inhaltliche Darstellung der für Wirtschaftsbeziehungen relevanten Rechtsbereiche kann hier nicht geleistet werden."

Den Torso lässt der Autor von Hayekscher Ordnungstheorie umranken. Weshalb gerade Hayek? Ein Satz muss zur Begründung genügen: "Da die hierin formulierte Ordnungstheorie aufgrund ihres Abstraktionsgrades nicht nur auf die Wirtschaftsordnung im nationalen Kontext angewandt werden kann, sondern auch die theoretische Erfassung und Erklärung der internationalen Ordnung der Weltwirtschaft ermöglicht." Hoffmann wählt ihn, weil Hayek - wie er schon zu Beginn der Untersuchung weiß - eine "Erklärung" der aufgenommenen Daten und Informationen ermöglicht.

Hayek ist nicht unumstritten. Wieso werden andere Autoren nicht zu Rate gezogen? Lag Hayek gerade am Wegesrand des Lektürekanons eines Professors und eignete sich er daher irgendwie für das Anfangskapitel? Bei den daran anschließenden zumeist unkritischen Darstellungen des nationalen und internationalen Rechts ist vieles richtig, manches auch erhellend, aber nichts wirklich neu. Am Ende heißt es: "Es soll hier nicht versucht werden, die möglichen weiteren Forschungsgebiete umfassend aufzuzeigen." Wie wäre es mit einer Theorie des internationalen Wirtschaftsrechts?

JOCHEN ZENTHÖFER

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