Der Diskursraum der Kulturwissenschaft(en) entwickelt sich als ein überdisziplinärer Meta-Diskurs oberhalb der beteiligten Einzelfächer und ruft deshalb oft den Eindruck praxisferner Theorielastigkeit und selbstgenügsamer "postmoderner" Autoreferentialität hervor. In Reaktion darauf will dieser Band nach der Praxis im Schatten der Theorie fragen, nach Gegenstandsbestimmung und Arbeitsweisen, nach der didaktischen, künstlerischen oder gesellschaftlichen bzw. kulturpolitischen Umsetzung kulturtheoretischer Konzepte und nach dem Wechselspiel zwischen Kulturwissenschaft(en) und kultureller Praxis. Innerkulturelle Wirklichkeitskonstitution ist ja im Spannungsfeld zwischen deutender Überformung außerkultureller "Realität" und dem erlebenden Nachvollzug dadurch erlebte Wirklichkeit werdender Fiktion nur möglich durch Einbindung der Menschen mit Hilfe künstlerischer und/oder didaktischer Mittel. Kulturtheorie, Didaktik und kulturelle Praxis erweisen sich dadurch als lediglich abstrakt voneinander trennbare Aspekte desselben einen Vorgangs "Kultur".
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