Die Intentionalitätsproblematik steht nicht nur im Mittelpunkt der heutigen philosophischen und kognitionstheoretischen Debatten. Sie wurde bereits im Mittelalter scharfsinnig diskutiert, ja die scholastischen Autoren prägten als Erste die Fachausdrücke "Intentionalität" und "intentionale Existenz" und entwarfen verschiedene Modelle, um das Rätsel der kognitiven Bezugnahme zu lösen. Dieses Buch stellt fünf einflussreiche Intentionalitätsmodelle vor, die im 13. und 14. Jahrhundert entstanden sind. Dabei werden so unterschiedliche Autoren wie Thomas von Aquin, Petrus Johannes Olivi, Dietrich von Freiberg, Johannes Duns Scotus, Petrus Aureoli, Hervaeus Natalis, Wilhelm von Ockham und Adam Wodeham berücksichtigt.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.02.2004Hinweis
INTENTIONALITÄT. Wie gelingt es, uns im Sehen, Denken und Sprechen auf etwas zu beziehen? Unser Denken ist immer das Denken von etwas: Wie läßt sich dieser Gegenstandsbezug erklären? Schon Philosophen des dreizehnten Jahrhunderts sahen darin die Frage nach der "Intentionalität" des Wahrnehmens und Denkens; Franz Brentano hat diesen Begriff der neuesten Philosophie vermittelt. Dominik Perler, seit 2003 Professor für Philosophie an der Humboldt-Universität Berlin, folgt den Spuren der Intentionalität vom Mittelalter bis zur angelsächsischen Gegenwartsphilosophie. Sein Buch erscheint nun in einer zweiten, durchgesehenen Auflage. In unserer Rezension (F.A.Z. vom 18. November 2002) schrieb Kurt Flasch: "Wenige Bücher zur Philosophie des Mittelalters vereinen so glücklich wie dieses geschichtlichen Takt und Problemsinn." (Dominik Perler: "Theorien der Intentionalität im Mittelalter". Vittorio Klostermann Verlag, Frankfurt am Main 2004. 436 S., br., 32,- [Euro].)
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INTENTIONALITÄT. Wie gelingt es, uns im Sehen, Denken und Sprechen auf etwas zu beziehen? Unser Denken ist immer das Denken von etwas: Wie läßt sich dieser Gegenstandsbezug erklären? Schon Philosophen des dreizehnten Jahrhunderts sahen darin die Frage nach der "Intentionalität" des Wahrnehmens und Denkens; Franz Brentano hat diesen Begriff der neuesten Philosophie vermittelt. Dominik Perler, seit 2003 Professor für Philosophie an der Humboldt-Universität Berlin, folgt den Spuren der Intentionalität vom Mittelalter bis zur angelsächsischen Gegenwartsphilosophie. Sein Buch erscheint nun in einer zweiten, durchgesehenen Auflage. In unserer Rezension (F.A.Z. vom 18. November 2002) schrieb Kurt Flasch: "Wenige Bücher zur Philosophie des Mittelalters vereinen so glücklich wie dieses geschichtlichen Takt und Problemsinn." (Dominik Perler: "Theorien der Intentionalität im Mittelalter". Vittorio Klostermann Verlag, Frankfurt am Main 2004. 436 S., br., 32,- [Euro].)
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"Die anschauliche und präzise Art, in der Perler mit den Denkern des Mittelalters und der Gegenwart argumentierend spricht, lockert seine gestrenge Gedankenarbeit auf, ohne darüber hinwegzutäuschen, daß dieses Buch eine Reihe von Entdeckungen und Klärungen enthält, wie sie auf diesem schwierigen Feld selten vorkommen. Er bietet eine Meisterleistung an Konzentration und Darstellungskunst. Wenige Bücher zur Philosophie des Mittelalters vereinen so glücklich wie dieses geschichtlichen Takt und Problemsinn." Kurt Flasch