Die Intentionalitätsproblematik steht nicht nur im Mittelpunkt der heutigen philosophischen und kognitionstheoretischen Debatten. Sie wurde bereits im Mittelalter scharfsinnig diskutiert, ja die scholastischen Autoren prägten als Erste die Fachausdrücke "Intentionalität" und "intentionale Existenz" und entwarfen verschiedene Modelle, um das Rätsel der kognitiven Bezugnahme zu lösen. Dieses Buch stellt fünf einflußreiche Intentionalitätsmodelle vor, die im 13. und 14. Jahrhundert entstanden sind. Dabei werden so unterschiedliche Autoren wie Thomas von Aquin, Petrus Johannes Olivi, Dietrich von Freiberg, Johannes Duns Scotus, Petrus Aureoli, Hervaeus Natalis, Wilhelm von Ockham und Adam Wodeham berücksichtigt.
"Die anschauliche und präzise Art, in der Perler mit den Denkern des Mittelalters und der Gegenwart argumentierend spricht, lockert seine gestrenge Gedankenarbeit auf, ohne darüber hinwegzutäuschen, daß dieses Buch eine Reihe von Entdeckungen und Klärungen enthält, wie sie auf diesem schwierigen Feld selten vorkommen. Er bietet eine Meisterleistung an Konzentration und Darstellungskunst. Wenige Bücher zur Philosophie des Mittelalters vereinen so glücklich wie dieses geschichtlichen Takt und Problemsinn." Kurt Flasch