Aus der Beschäftigung Morgensterns mit dem 1928 von John von Neumann veröffentlichten Artikel 'Zur Theorie der Gesellschaftsspiele' erwuchs nach dem Zusammentreffen der beiden Wissenschaftler 1939 an der Princeton University nicht nur eine lebenslange Freundschaft. Vielmehr entstand aus ihrer Zusammenarbeit einer der bedeutendsten Beiträge zur Wirtschaftstheorie im 20. Jahrhundert: Mit der 'Theory of Games and Economic Behavior' (1944) schufen sie die Grundlage für die ökonomische Anwendung der Spieltheorie. Erstmals war es damit gelungen, eine Theorie über interaktives Verhalten in ein Modell zu gießen. Die Spieltheorie überträgt mit Hilfe der Mathematik Erkenntnisse über das menschliche Verhalten bei Spielen wie Schach oder Poker auf die Wirtschaft. Solche Spiele haben mit dem Verhalten von Unternehmen am Markt gemeinsam, daß dazu erfolgversprechende Strategien benötigt werden. Unternehmen können mit Hilfe der Spieltheorie ihre Vorgehensweise auf den Märkten und gegenüber der Konkurrenz verbessern. Auf dem Gebiet der Ökonomie sorgte die Spieltheorie 'für einen neuen methodologischen Ansatz für das Studium oligopolistischer Entscheidungsprozesse und für die Formulierung von Marktstrategien' (Karl Pribram).Im Kommentarband zu dieser Ausgabe erläutert James M. Buchanan (Fairfax/USA), warum er die Spieltheorie für den wichtigsten Beitrag zur Wirtschaftswissenschaft im 20. Jahrhundert hält; Werner Güth (Berlin) und Harmut Kliemt (Duisburg) untersuchen die Auswirkungen der Spieltheorie auf andere Wissenschaftsdisziplinen; Gerhard Schwödiauer (Magdeburg) stellt die Entstehungsgeschichte der 'Theory of Games' und die Vita der beiden Autoren dar; Reinhard Selten (Bonn) beschreibt die konzeptionellen Grundlagen der Spieltheorie einst und jetzt.
Rezension:
Es geschieht in der Ökonomie nicht allzu häufig, daß ein Wissenschaftler es fertigbringt, mit einem einzigen Aufsatz oder einem einzigen Buch eine neue Forschungsrichtung zu begründen, die Generationen von Volkswirten beschäftigt.
FAZ 25.2.2002.
Bitte beachten Sie, daß Bestellungen über diesen Titel verbindlich sind. Er wird von uns nicht zurückgenommen.
Druck in zwei Farben auf chlorfrei gebleichtes, alterungsbeständiges Werkdruckpapier. Ziegenvollederband mit Ledertitel-schildchen, Echtgoldprägungen, Kopffarbschnitt, Fadenheftung. Limitierte Auflage: 300 numerierte Exemplare. Kommentarband mit Beiträgen von James M. Buchanan, Werner Güth, Hartmut Kliemt, Gerhard Schwödiauer und Reinhard Selten; 184 Seiten, büttenbezogener Pappband.
Rezension:
Es geschieht in der Ökonomie nicht allzu häufig, daß ein Wissenschaftler es fertigbringt, mit einem einzigen Aufsatz oder einem einzigen Buch eine neue Forschungsrichtung zu begründen, die Generationen von Volkswirten beschäftigt.
FAZ 25.2.2002.
Bitte beachten Sie, daß Bestellungen über diesen Titel verbindlich sind. Er wird von uns nicht zurückgenommen.
Druck in zwei Farben auf chlorfrei gebleichtes, alterungsbeständiges Werkdruckpapier. Ziegenvollederband mit Ledertitel-schildchen, Echtgoldprägungen, Kopffarbschnitt, Fadenheftung. Limitierte Auflage: 300 numerierte Exemplare. Kommentarband mit Beiträgen von James M. Buchanan, Werner Güth, Hartmut Kliemt, Gerhard Schwödiauer und Reinhard Selten; 184 Seiten, büttenbezogener Pappband.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Es kommt in den Wirtschaftswissenschaften nicht oft vor, dass Forscher es schaffen, mit einer einzigen Abhandlung eine neue Denkrichtung zu etablieren, weiß Rezensent Claus Tigges. Der Mathematiker John von Neumann und der Ökonom Oskar Morgenstern haben das mit ihrem Band "Theory of Games and Economic Behavior", in dem sie die Spieltheorie vorstellten, vor sechzig Jahren zuwege gebracht, so der Rezensent. Das Buch sei, zitiert Tigges den Bonner Nobelpreiträger Reinhard Selten, ein Monument der Wirtschaftsgeschichte, das einen tiefen Einblick in die Anfänge der Spieltheorie gewähre und wichtige Instrumente zur Modellierung von Spielsituationen enthalte. Nun liegt es in einer "schönen" Faksimile-Ausgabe samt einem begleitenden Kommentarband vor, freut sich Tigges, weist aber auch darauf hin, dass der Leser zum Verständnis mehr mathematische Kenntnisse benötige, als "in einem gymnasialen Grundkurs" erworben.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH