Aus epidemiologischer Sicht besteht Ubereinstimmung darOber, daB ein erhohter Blutdruck als fUhrender Risikofaktor fUr alle frOh zeitigen Erkrankungen und Todesfalle anzusehen ist. Die Dimen sion des Gesamtproblems wird durch die Schatzung unterstrichen, wonach in der Bundesrepublik etwa 8% aller Patientenbesuche beim Arzt einen erhohten Blutdruck betreffen, was angenahert einer Frequenz von 8 Mio. Arztbesuchen pro Jahr entspricht. In den vergangenen Jahren hat es ermutigende Hinweise dafUr gegeben, daB eine effektive Kontrolle der Hypertonie zu einer Re duktion der assoziierten Morbiditat und Mortalitat insbesondere von Schlaganfall, Herzinsuffizienz, dissezierendem Aneurysma und Nierenversagen fUhrt und dadurch wertvolles Leben verlangert wer den kann. Die Moglichkeiten zur Blutdruckkontrolle haben sich durch die Entwicklung einer groBen Palette von pharmakologi schen Wirkstoffen, die iiber unterschiedliche Mechanismen den Blutdruck senken, explosionsartig vermehrt. Die Untersuchung die ser antihypertensiven Substanzen, ihrer Wirkungsmechanismen und ihrer Effektivitat hat gleichzeitig dazu beigetragen, mogliche kausa Ie Faktoren bzw. Pathomechanismen zu entschliisse1n und dadurch neue Ansatzpunkte fUr eine wirksame medikamentose Kontrolle zu definieren. Der informierte praktizierende Arzt ist heute mehr denn je in der Lage, durch gezielten Einsatz der zur Verfiigung stehenden Antihypertensiva bei nahezu allen Patienten mit Hypertonie eine anhaltende und nebenwirkungsarme Blutdrucknormalisierung zu erreichen. Die Vielzahl der verfiigbaren antihypertensiven Medika mente bedingt aber auch, daB bei der klinischen Anwendung und Applikation der blutdrucksenkenden Substanzen Konfusion und MiBverstandnis auftreten konnen und eine unzureichende Kontrol Ie des Blutdrucks sowie eine erhohte Nebenwirkungsfrequenz die Folge sind.
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