Weltweit wurden bereits über 70 000 Patienten mit einer tiefen Hirnstimulation ('Hirnschrittmacher') behandelt. Diese Art der Therapie wird vor allem bei Parkinson sehr erfolgreich angewendet, experimentell kommt sie auch bei Depressionen, Epilepsie, Zwangsstörungen und Cluster-Kopfschmerzen zum Einsatz. Bei einem Teil der Patienten lassen sich jedoch Persönlichkeitsveränderungen beobachten, die von Apathie, Halluzinationen und Depressionen bis zu Leichtsinn, Kleptomanie und dem Verlust moralischer Urteilsfähigkeit reichen. Die tiefe Hirnstimulation soll den Zustand eines Patienten verändern -…mehr
Weltweit wurden bereits über 70 000 Patienten mit einer tiefen Hirnstimulation ('Hirnschrittmacher') behandelt. Diese Art der Therapie wird vor allem bei Parkinson sehr erfolgreich angewendet, experimentell kommt sie auch bei Depressionen, Epilepsie, Zwangsstörungen und Cluster-Kopfschmerzen zum Einsatz. Bei einem Teil der Patienten lassen sich jedoch Persönlichkeitsveränderungen beobachten, die von Apathie, Halluzinationen und Depressionen bis zu Leichtsinn, Kleptomanie und dem Verlust moralischer Urteilsfähigkeit reichen. Die tiefe Hirnstimulation soll den Zustand eines Patienten verändern - doch welche Veränderung betrachten er und seine Umgebung als erwünscht, welche Veränderungen der Persönlichkeit erscheinen als vertretbar? Welches Verständnis von Persönlichkeit, Identität oder Personalität liegen diesen Einschätzungen und Wertungen zugrunde? Und: Müssen wir entsprechende philosophische Konzeptionen durch die Erfahrungen mit Eingriffen in das Gehirn neu denken? Vor welche ethischen und anthropologischen Herausforderungen stellt uns dies? Mit diesen und weiteren interdisziplinären Fragen Setzen sich in diesem Band Expertinnen und Experten aus den Bereichen der Medizin, Psychiatrie, Psychologie, Soziologie, Philosophie und Theologie auseinander.Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
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Autorenporträt
Arne Manzeschke, Ausbildung zum Ingenieurassistenten, Studium der Theologie und Philosophie in München, Tübingen und Erlangen, 1995 Promotion, 2007 Habilitation. Seit 2007 Leiter der Arbeitsstelle für Theologische Ethik und Anthropologie an der Universität Bayreuth. Vorstandsvorsitzender des Arbeitskreises für Theologische Wirtschafts- und Technikethik, seit 2011 zudem Mitarbeiter am Institut TTN an der LMU München. Forschungsschwerpunkte im Bereich der Ethik des Gesundheitswesens, der Wirtschafts- und Technikethik sowie der Anthropologie Michael Zichy, geb. 1975, Studium der Philosophie und Katholischen Theologie in Salzburg, Promotion 2003. Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft für Philosophie (2002-2005), wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut Technik-Theologie-Naturwissenschaft (TTN) an der LMU München (2006-2011). Seit 2011 wissenschaftlicher Assistent am Fachbereich Philosophie der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Salzburg. Forschungsschwerpunkte: Angewandte Ethik, insbesondere Bioethik, und philosophische Anthropologie
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