THERESA LÜKENWERK untersucht in ihren Farbstiftzeichnungen das Verhältnis von abstrakten Farbwerten und gegenständlichem Motiv an der Bildoberfläche. Als Ausgangspunkt wählt sie häufig Bildmaterial aus Taucher- ,Reisemagazinen. Der Ausschnitt, oft nur Körperteile, wird am Computer in die vier Druckfarben (Rot, Blau, Gelb, Schwarz) zergliedert und aufgerastert, in seine visuellen Grundbausteine zerlegt. Über dem Leuchttisch fügt sie auf dem Zeichenpapier anhand von Schablonen die Rasterpunkte der einzelnen Farben in zeitaufwendiger Arbeit wieder zum dargestellten Motiv zusammen.Ein Bild als singuläres, ein Bild als Bild zu betrachten heißt also, ein Bild als technischesGebilde zu betrachten, als technisches Objekt und Objekt der Technik. DieTechnik, die die heutige publizierte Bildwelt nach wie vor beherrscht, ist bekanntlichder Druck, genauer: der Offset-Druck. Ein Bild als Druck, zum Beispiel als Offset-Druck zu behandeln, heißt, ein Bild als Gesamtheit von Rasterpunkten, moderner: Pixeln zu behandeln. Tatsächlich hat sich Lükenwerk diversen Bildernvon im Sonnenlicht gleißenden Wasserbällen so sehr genähert, dass sie zu einfachen Pixeln zerfielen. Und damit nicht genug; man könnte meinen, sie hätte sich dem Sonnenlicht selbst genähert, wonach das ganze Bild zerfiel zu einem Haufen bunter, flirrender Punkte.