Therese von Bacheracht ist heute wohl nur Kennern der Kultur des 19. Jahrhunderts bekannt. Damals - in der Zeit des Vormärz - war sie ein Stern am deutschen Literaturhimmel. Reiseskizzen, Betrachtungen, Literaturkritiken, ein Roman und eine Novelle erschienen in rascher Folge.
Wer war diese
Therese von Bacheracht? Ein schmales Bändchen mit vier Essays aus dem Morio Verlag gibt Auskunft. Therese…mehrTherese von Bacheracht ist heute wohl nur Kennern der Kultur des 19. Jahrhunderts bekannt. Damals - in der Zeit des Vormärz - war sie ein Stern am deutschen Literaturhimmel. Reiseskizzen, Betrachtungen, Literaturkritiken, ein Roman und eine Novelle erschienen in rascher Folge.
Wer war diese Therese von Bacheracht? Ein schmales Bändchen mit vier Essays aus dem Morio Verlag gibt Auskunft. Therese war die Tochter (geb. 1804 in Stuttgart) des russischen Gesandten Heinrich von Struve und heiratete standesgemäß 1825 den kaiserlich-russischen Staatsrat Robert von Bacheracht. 1841 lernte sie den deutschen Schriftsteller Karl Gutzkow. Auf seine Anregung wurde sie unter dem Pseudonym „Therese“ schriftstellerisch aktiv (meist mit Reisebeschreibungen nach St. Petersburg und in den Orient). Auch als Herausgeberin war sie tätig. Nach ihrer Scheidung (1849) heiratete sie ihre Jugendliebe Heinrich von Lützow, einen Oberst in niederländischen Diensten. Mit ihm ging sie nach Niederländisch-Ostindien, wo sie 1852 im Alter von 48 Jahren starb.
Alle vier Essays reflektieren Leben und Werk der Schriftstellerin, immer unter einem ande-ren Gesichtspunkt. So beleuchtet die Herausgeberin Beate Borowka- Clausberg das erst kürzlich wiederentdeckte Gemälde der Schriftstellerin, das sie in einer russischen Tracht zeigt. Vermutlich entstand das Bild um 1840 während eines Besuches in St. Petersburg und ähnelt einem berühmten Bild von Kaiserin Alexandra Fjodorowna, das Franz Krüger 1838 malte. Ein weiterer Text gibt einen Einblick in die Petersburger Kontakte von Therese von Bacheracht und abschließend wird anhand ihrer Porträtgemälde auf den Schmuck der Biedermeierzeit eingegangen. Die vier Texte vermitteln neben dem Lebensbild auch ein Gesellschaftsbild des 19. Jahrhunderts.