Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts, Note: 1,0, Ruhr-Universität Bochum (Institut für Philosophie), Sprache: Deutsch, Abstract: Der auf Descartes "mechanomorphes Modell" des menschlichen Organismus' zurückgehende Ansatz erwies sich im Sinne eines kausalanalytischen Arbeitsprogramms über die Jahrhunderte hinweg in den Naturwissenschaften und in der Medizin als überaus fruchtbar und erfolgreich. Es wurde jedoch ab 1900 zunehmend deutlich, dass dieses mechanistische Konzept bestimmte Eigenarten des Organischen nicht zu erklären vermochte und daher ergänzend eines anderen, von der Ganzheit ausgehenden Ansatzes bedurfte. Das sich im Anschluss an Jan Christiaan Smuts entwickelnde Konzept eines biologischen Holismus fand unter anderem in Adolf Meyer-Abich einen wirkungsmächtigen philosophischen Repräsentanten und erfuhr durch Ludwig v. Bertalanffys "organismische Theorie" und deren Verortung in seiner "Theoretischen Biologie" eine der ersten umfassenden wissenschaftlichen Begründungen. Mit ihr gelang es v. Bertalanffy, für den Bereich des Organischen ebenso exakt formulierte Gesetzmäßigkeiten aufzustellen wie für das Reich des Anorganischen. Sein Verständnis des lebenden Organismus' als "offenes System", das sich in einem als Fließgleichgewicht bezeichneten (quasi) stationären Zustand befinde, initiierte grundlegende Untersuchungen zum Entstehen einer Thermodynamik dissipativer Selbstorganisation und hatte Weiterungen in zahllosen Bereichen zur Folge, als deren Produkt die durch v. Bertalanffy schließlich formulierte generelle Systemtheorie gelten mag.
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