Dem Autor ist vor 50 Jahren, am 15. Oktober 1951, in einem kleinen Labor in Mexico City der entscheidende Schritt zur synthetischen Herstellung des Hormons Gestagen gelungen, was die "Antibabypille" ermöglicht hat. In seinem neuesten Buch, das zeitgleich in Englisch und Deutsch erscheint, verfolgt Djerassi genauer, als er das bisher getan hat, die Geschichte der "Pille" mit ihren Vorstufen, etwa den Forschungen und Ergebnissen des Innsbrucker Biologen Prof. Ludwig Haberlandt aus den zwanziger Jahren, schildert die Auswirkungen seiner Erfindung auf Gesellschaft und Politik und sinniert über die sich abzeichnende Trennung von Sex und Fortplanzung. Auch persönliche Erinnerungen an die turbulenten fünfziger und sechziger Jahre breitet der vorzügliche Erzähler Djerassi vor dem Leser der zwölf Essays aus.Aus dem Amerikanischen von Ursula - Maria Mössner
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Für Katharina Rutschky bietet Carl Djerassis Studie über die Wirkungsgeschichte der Pille amüsante wie informative Unterhaltung. Der Autor lege anschaulich die Hintergründe der Entstehung der Pille dar, an denen er selbst nicht unbeteiligt war, und erkläre die nur verhalten einsetzende Rezeption der Pille. Überzeugend zeige der Autor den Einfluss der Aufbruchsstimmung der sechziger Jahre auf, die der Pille zum Durchbruch verhalfen. Ergänzend hätte sich Rutschky vom Autor, der nicht mit Details aus seinem eigenen Liebesleben geize, nähere Information zur Wirkungsgeschichte des Kondoms gewünscht.
© Perlentaucher Medien GmbH
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