Diese kommunikationswissenschaftliche Abhandlung liefert Einblicke in die konstruktivistischen und philosophischen Elemente der öffentlichen Kommunikation Thomas Bernhards. Neben seiner Sprachkompetenz war es die Medienkompetenz des österreichischen Autors, die ihm zu seinem internationalen Bekanntheitsgrad verhalf. Als die Medien von der geplanten Uraufführung des Werks Heldenplatz anlässlich der 100-Jahresfeier des Wiener Burgtheaters erfuhren, startete die meist gelesene österreichische Tageszeitung noch vor Veröffentlichung eine Kampagne gegen den österreichischen Autor. In der Berichterstattung wurde Bernhard nicht nur zum "Nestbeschmutzer" degradiert und ihm die sprachliche Komplexität und Intellektualität genommen - im öffentlichen Diskurs um das Werk Heldenplatz schien sich Österreich selbst zum Heldenplatz zu entwickeln.