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Der deutsche Fotograf Thomas Florschuetz (geb. 1957) erforscht mit seiner Kamera die Oberfläche von Kampfjets, angezogen durch ihre haptische und morphologische Qualität. Texturen, Linien, nebeneinander stehende Farbflächen und Lichtreflexe werden in ihrer ganzen visuellen Fülle untersucht und vermitteln dabei die Unmittelbarkeit des Sehens. Indem er sich auf Details konzentriert, den Maßstab vergrößert und sich den Objekten aus verschiedenen Blickwinkeln annähert, nehmen die Jets einen abstrakte Qualität an, die Florschütz zusammenstellt, als ob er ein Gemälde komponieren würde. Die einst…mehr

Produktbeschreibung
Der deutsche Fotograf Thomas Florschuetz (geb. 1957) erforscht mit seiner Kamera die Oberfläche von Kampfjets, angezogen durch ihre haptische und morphologische Qualität. Texturen, Linien, nebeneinander stehende Farbflächen und Lichtreflexe werden in ihrer ganzen visuellen Fülle untersucht und vermitteln dabei die Unmittelbarkeit des Sehens. Indem er sich auf Details konzentriert, den Maßstab vergrößert und sich den Objekten aus verschiedenen Blickwinkeln annähert, nehmen die Jets einen abstrakte Qualität an, die Florschütz zusammenstellt, als ob er ein Gemälde komponieren würde. Die einst tödlichen Kriegsgeräte, die in der Sonora Wüste in Arizona fein säuberlich aufgereiht stehen, werden so eher in paläontologische Fundstücke verwandelt, deren Anzeichen von Vergänglichkeit, wie Kratzer oder eine Patina, das Streben nach militärischer Vorherrschaft unterlaufen.

Ausstellungen: Galleria Enrico Astuni, Bologna 8.5.-31.7.2009, Galerie Volker Diehl, Berlin 25.9.- 14.11.2009
Autorenporträt
Thomas Florschuetz, geb. 1957 in Zwickau, lebt und arbeitet in Berlin.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.06.2009

Friedhof der Jets

Alles hat ein Ende, mal plötzlich, mal schleichend, und mehr vielleicht als bei allen anderen Erfindungen des Menschen wünscht man sich bei Flugzeugen, dass es vorausberechnet sei und jemand sagt: Nun ist es gut. Dann landet das Flugzeug zum letzten Mal und steht fortan zwischen Tausenden anderer Flugzeuge, die niemand mehr am Himmel sehen will - zum Beispiel in der Sonorawüste, in der die trockene Luft sie quasi einbalsamiert. Umso mehr wollen die Menschen diese Flugzeuge nun am Boden sehen, weshalb der kaum noch überschaubare Großparkplatz für Passagierflugzeuge, Düsenflieger und militärische Raketen nahe Tucson längst zu einer Touristenattraktion geworden ist. "Jets" heißt ein Bildband des Kunstfotografen Thomas Florschuetz, der sich auf die Kampfflugzeuge der Militärs konzentriert und ihnen buchstäblich auf den Leib gerückt ist. Mit den Details vernieteter Bleche, bunt lackierter Bomben und der windschlüpfrigen Formen legt er eine bizarre Ästhetik des Grauens frei. (F.L.)

"Jets" von Thomas Florschuetz. Mit Texten von Llassadra Pace und Ulf Erdmann Ziegler. Hatje Cantz Verlag, Ostfildern 2009. 96 Seiten, 53 Abbildungen. Gebunden, 35 Euro.

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