Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,0, Universität Potsdam, Sprache: Deutsch, Abstract: Das bekannteste Werk von Thomas Hobbes (1588- 1679) ist der Leviathan aus dem Jahre1651. Er ist eine der bedeutendsten staatstheoretischen Schriften und soll in dieser Arbeit,einerseits hinsichtlich der von ihm ausgehenden Neuerungen, andererseits auf seine aktuellenBezüge und Auswirkungen auf die moderne politische Theorie und hier insbesondere unterBerücksichtigung des modernen Rechtssystems untersucht werden.Entstanden ist der Leviathan zur Zeit des englischen Bürgerkrieges von 1642-49, derzwischen den Anhängern der Monarchie und dem Parlament ausgetragen wurde, also in einerPhase voller Unsicherheit und Gewalt. Der Bürgerkrieg war verbunden mit einem religiösmotivierten Konflikt zwischen katholischer und anglikanischer Kirche. In diesem Kontext ister zwar stets zu lesen, allerdings kann es nicht als rein zeitgeschichtliches Werk verstandenwerden. Der Anspruch des Autors, den richtigen, recht begründeten und recht beherrschtenStaat (Dießelhorst 1970, S.310) entworfen zu haben und seine Bedeutung als Gründungsbuch der politischen Moderne (Kersting 1996, S.1) für die heutige Wissenschaftgehen weit darüber hinaus. Der Ruf der diesem Werke vorauseilt, ist oft kein guter. Sobemerkte schon Hegel es sei ein sehr verrufenes Werk (Schmitt 1938, S.9). Dies scheintsicherlich auch im Namen selbst begründet zu sein, ist doch der Leviathan (siehe BuchHiob 40,25 41,26) in der jüdisch-christlichen Mythologie als Symbol des Teuflischen, desBösen (Schmitt 1982, S.12) schlechthin verstanden worden.Der Leviathan wurde im Laufe der Geschichte entstellt (Tönnies 1925, S. 250) und oft alsmöglicher Wegbereiter des frühneuzeitlichen, fürstlichen Absolutismus dargestellt. Wegender Tragweite seines Inhalts, den Tönnies als großen, kühnen Wurf bezeichnet (Tönnies1925, S. 248) und der bis in unsere Zeit von erheblicher Bedeutung ist, verbietet es sich aberdiese Sichtweise unreflektiert zu übernehmen. So merkt Kersting an, dass auf Hobbes unteranderem die Begründung des vertragstheoretischen Staatsmodells zurückgeht (Kersting 1996,S.1). Dies wurde später in der politischen Theorie unter anderem von John Locke und JeanJacques Rousseau (siehe Locke Two Treatises of Governement von 1689 und Rousseau Du Contract Social von 1762) aufgegriffen. [...]
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