Man wird dem herkömmlich als Chaucerschüler bezeichneten Thomas Hoccleve nicht gerecht, wenn man ihn an der alles überragenden Dichterpersönlichkeit Chaucer misst. Hoccleves Werk ist in Genese und Zielsetzung primär von aussertextuellen Gegebenheiten, von den als unbefriedigend empfundenen Zeitverhältnissen und Lebensumständen bestimmt. Die vorliegende Untersuchung befasst sich denn auch weniger mit eventuell vorhandenen künstlerisch-literarischen Qualitäten seines Werkes, sondern rückt die Frage nach der "Zweckbestimmtheit" in den Mittelpunkt: Welchen Zweck wollten seine Texte in ihrer Zeit erfüllen, welche Bedeutungen übermitteln und welche Wirkungen hervorrufen.