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Thomas Kuhn prägte maßgeblich die wissenschaftsgeschichtliche Wende in der Wissenschaftstheorie. Wissenschaft ist demnach als ein historischer Prozess zu charakterisieren, der zwei Perioden umfasst: Paradigmageleitete Normalwissenschaft sowie durch Krise und (mögliche) Revolution gekennzeichnete außerordentliche Forschung. Damit wendet sich Kuhn in zwei Hinsichten gegen reine Rechtfertigungstheorien wie Logischer Empirismus und Kritischer Rationalismus: Erstens werden in der Normalwissenschaft keine Theorien getestet - weder zum Zwecke der Bestätigung noch kritisch in Falsifikationsversuchen.…mehr

Produktbeschreibung
Thomas Kuhn prägte maßgeblich die wissenschaftsgeschichtliche Wende in der Wissenschaftstheorie. Wissenschaft ist demnach als ein historischer Prozess zu charakterisieren, der zwei Perioden umfasst: Paradigmageleitete Normalwissenschaft sowie durch Krise und (mögliche) Revolution gekennzeichnete außerordentliche Forschung. Damit wendet sich Kuhn in zwei Hinsichten gegen reine Rechtfertigungstheorien wie Logischer Empirismus und Kritischer Rationalismus: Erstens werden in der Normalwissenschaft keine Theorien getestet - weder zum Zwecke der Bestätigung noch kritisch in Falsifikationsversuchen. Vielmehr wird lediglich ein Paradigma als Instrument des 'Rätsellösens' angewendet. Zweitens ist die Theorienwahl in Revolutionen nicht nur logisch bzw. rational gesteuert, sondern auch durch soziologische und individualpsychologische Faktoren. Wie aber steht es dann um die kritische Haltung der Wissenschaftler? Worin besteht der Fortschritt bei Revolutionen, wenn wechselnde Paradigmen gar 'inkommensurabel' sind? Die Diskussion dieser Fragen steht im Zentrum des Bandes. Nach einer biographischen Einführung werden Kuhns Positionen aus ihrem philosophiehistorischen Kontext heraus entwickelt und die wichtigsten Begriffe diskutiert. Die Wirkung von Kuhns Konzeption zeigt sich sodann in der Kontroverse mit Popper, Lakatos und Feyerabend. Abschließend werden aktuelle Tendenzen der Wissenschaftstheorie mit Kuhn konfrontiert.
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Autorenporträt
Daniela Bailer-Jones, 1969-2006, Studium der Philosophie und Physik in Freiburg, Oxford und Cambridge. 1997 PhD in Philosophie an der Universität Cambridge, 2003 Fellow am Center for Philosophy of Science, Universität Pittsburgh (USA). Habilitation an der Universität Bonn 2004, von 2005 bis 2006 Leitung einer der Emmy-Noether-Nachwuchsforschergruppe. Forschungsschwerpunkte: Philosophie der Naturwissenschaften, Philosophie der Kognition, Geschichte der Wissenschaftsphilosophie Cord Friebe, geb. 1968, Studium der Philosophie, Physik und Mathematik in Freiburg i.B. und Padua/Italien. Promotion 1998, Habilitation 2003 an der Universität Freiburg. Derzeit tätig als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an einem DFG-Projekt an der Universität Bonn. Forschungsschwerpunkte: Wissenschaftstheorie, Naturphilosophie, Theoretische Philosophie Kants