Als das nationalsozialistische Deutschland das alte Europa ins Chaos stürzte, wurde die Neue Welt Thomas Manns Heimat. Hier entstanden zentrale Werke wie ›Doktor Faustus‹, ›Joseph, der Ernährer‹ und ›Der Erwählte›, von hier aus wandte er sich via Rundfunk an die »Deutschen Hörer«. Seine Villa in Los Angeles gilt als das »Weiße Haus des Exils«, er selbst wurde zum »Schutzherrn des Stammes der Schriftsteller« (Ludwig Marcuse). Das Marbacher Magazin fragt nach den Folgen, die das amerikanische Exil für Thomas Mann und seine Familie hatte. Ein Interview mit Frido Mann und Essays von Hans Rudolf Vaget, Robert Galitz und Kai Sina sowie der Katalogteil von Ellen Strittmatter und Marc Wurich unter Mitarbeit von Michael Woll zeigen Thomas Mann als einen auch in Amerika einflussreichen Schriftsteller, der sich für seine exilierten Schriftstellerkollegen einsetzt und das politische und literarische Leben seines Gastlandes genau wahrnimmt. Öffentlich kämpft er für Demokratie, Frieden und Humanität. Und findet in der Krise zu einer neuen, politischen Poetik.