This vivid, sometimes tragic, and often humorous literary biography brings to life as never before the extraordinary talent and complex person who was Thomas Mann. Engrossing vignettes enable us to enter Mann's life and work from unique angles. We meet the difficult, even unsavory private man: hypochondriac and nervous, narcissistic and vainglorious, isolated and greedy for love, shy and often ungenerous. But we are also introduced to a man who lived an eventful life, was capable of great kindness, loved dogs, doted on his daughters, and listened to Jack Benny. We experience Mann's tragedy as the quintessential German forced by the rise of National Socialism first into inner exile and then into real exile in Switzerland, Princeton, and California. His letters from this time reveal the torment that exile represented for a writer whose work, indeed whose very self, was inextricably bound up with the German language. The book provides fresh and sometimes startling insights into both famous and little-known episodes in Mann's life and into his writing--the only realm in which he ever felt free. It shows how love, death, religion, and politics were not merely themes in Buddenbrooks, The Magic Mountain, and other works, but were woven into the fabric of his existence and preoccupied him unrelentingly. It also teases out what is known about what Mann considered his celibate homoeroticism and what others have labeled closeted homosexuality. In particular, we learn about his affection for the young man who inspired the character of Tadzio in Death in Venice. And, against the unfocused accusations of anti-Semitism that have been leveled at Mann, the book examines in human detail his relationships with Jewish writers, friends, and family members. This is the richest available portrait of Thomas Mann as man and writer--the place to start for anyone wanting to know anything about his life, work, or times.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.10.2010Lektionen in Zauberei
Thomas Mann ist gefragt. Seine Bücher finden nach wie vor ein breites Lesepublikum, seine Biographie (und die seiner Familie) fasziniert, als sei er Deutschlands Kennedy, und die Thomas-Mann-Forschung findet immer wieder neue Zugänge zum Werk: So überraschte jüngst der italienische Literaturwissenschaftler Luca Crescenzi mit der fulminanten These, beim "Zauberberg" handle es sich um einen einzigen, langen Traum Hans Castorps - und damit sei dieses Werk der "sicher großartigste surrealistische Roman im zwanzigsten Jahrhundert". Der Brunnen des "Zauberers" ist also nach wie vor tief, und so wundert es nicht, dass immer wieder Bücher erscheinen, die auch Unkundigen die komplexe Roman- und Lebenswelt Manns näherbringen wollen. "Ein Porträt für seine Leser" nennt Hermann Kurzke seine Thomas-Mann-Einführung in hundert kurzen Kapiteln. Braucht man das? Klare Sache: ja. Besser als Kurzke, der 1999 die fantastische Biographie "Das Leben als Kunstwerk" vorgelegt hat, kennt niemand die Verschränkungen von Leben und Werk Thomas Manns. Und so ist dieses Buch auch nur äußerlich eines, das Werk für Werk abschreitet, von "Tonio Kröger" bis zu den "Bekenntnissen des Hochstaplers Felix Krull". Kurzke begeht ebenso den Lebensweg, zeigt, wie aus Kenntnis und Leidenschaft, Glücksfällen und Katastrophen Weltliteratur entsteht. Er zieht hinein in die Thomas-Mann-Welt von Außenseitern und Künstlern, von Ironie und Sprachmagie und erklärt mit leichter Hand, was man benötigt, um das alles noch ein wenig tiefer als auf eigene Faust zu durchdringen. (Hermann Kurzke: "Thomas Mann". Ein Porträt für seine Leser. C. H. Beck Verlag, München 2009. 250 S., geb., 16,90 [Euro].) till
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Thomas Mann ist gefragt. Seine Bücher finden nach wie vor ein breites Lesepublikum, seine Biographie (und die seiner Familie) fasziniert, als sei er Deutschlands Kennedy, und die Thomas-Mann-Forschung findet immer wieder neue Zugänge zum Werk: So überraschte jüngst der italienische Literaturwissenschaftler Luca Crescenzi mit der fulminanten These, beim "Zauberberg" handle es sich um einen einzigen, langen Traum Hans Castorps - und damit sei dieses Werk der "sicher großartigste surrealistische Roman im zwanzigsten Jahrhundert". Der Brunnen des "Zauberers" ist also nach wie vor tief, und so wundert es nicht, dass immer wieder Bücher erscheinen, die auch Unkundigen die komplexe Roman- und Lebenswelt Manns näherbringen wollen. "Ein Porträt für seine Leser" nennt Hermann Kurzke seine Thomas-Mann-Einführung in hundert kurzen Kapiteln. Braucht man das? Klare Sache: ja. Besser als Kurzke, der 1999 die fantastische Biographie "Das Leben als Kunstwerk" vorgelegt hat, kennt niemand die Verschränkungen von Leben und Werk Thomas Manns. Und so ist dieses Buch auch nur äußerlich eines, das Werk für Werk abschreitet, von "Tonio Kröger" bis zu den "Bekenntnissen des Hochstaplers Felix Krull". Kurzke begeht ebenso den Lebensweg, zeigt, wie aus Kenntnis und Leidenschaft, Glücksfällen und Katastrophen Weltliteratur entsteht. Er zieht hinein in die Thomas-Mann-Welt von Außenseitern und Künstlern, von Ironie und Sprachmagie und erklärt mit leichter Hand, was man benötigt, um das alles noch ein wenig tiefer als auf eigene Faust zu durchdringen. (Hermann Kurzke: "Thomas Mann". Ein Porträt für seine Leser. C. H. Beck Verlag, München 2009. 250 S., geb., 16,90 [Euro].) till
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