Diese Arbeit bietet eine umfassende Darstellung der weitverzweigten und komplexen Rezeptionsgeschichte des Wissenschaftphilosophen Thomas S. Kuhn. Ausgehend von seinem Hauptwerk "Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen" (1961) wird die facettenreiche Wirkungsgeschichte dieses Philosophen als ein langer Dialog zwischen Kuhn und seinen Kritikern und Bewunderern dargestellt.In drei Kapiteln wird die Kuhn-Rezeption in der Wissenssoziologie, in den Naturwissenschaften und der zeitgenössischen Philosophie detailliert nachgezeichnet und bis an die aktuellen, systematischen Fragestellungen und Probleme der heutigen Wissenschaftsphilosophie herangeführt. Im Zentrum der Untersuchung stehen die von Kuhn selbst als "Missverständnisse" bezeichneten Überzeichnungen, Vereinnahmungen und Fehldeutungen seines dynamischen Wissenschafts- und Fortschrittsmodells.Von besonderer Bedeutung sind dabei die von Kuhn geprägten Konzepte bzw. Begriffe des "Paradigmas" und der "Inkommensurabilität".