Thomas von Aquin hat auf seine Zeitgenossen den Eindruck einer außerordentlichen geistesgewaltigen Persönlichkeit gemacht. Tholomeus von Lucca nennt ihn: »Arche der Philosophie und Theologie«, Johannes de Colonna preist ihn als »unvergleichlichen Lehrer«. In fast überschwenglicher Begeisterung sprechen sich auch andere Ordensgenossen des Heiligen: Bernhard von Clermont, Armandus de Bellovisu und besonders Wilhelm von Tocco über die hochragende Persönlichkeit des Aquinaten aus. Diesem Eindruck konnte man sich auch außerhalb des Ordens nicht verschließen. Selbst bei Siger von Brabant findet sich die Bemerkung: »Die in der Philosophie hervorragenden Männer Albert und Thomas«. Der Pariser Professor Gottfried von Fontaines aus dem Weltklerus, der wissenschaftlich vielfach andere Wege als Thomas geht, ist voll des begeisterten Lobes für diesen »berühmtesten Lehrer« und bemerkt, daß seine Lehre nach der Lehre der Väter die nützlichste und preiswürdigste ist und daß erst durch ihn die Lehren anderer Theologen ihre Korrektur, ihre Schmackhaftigkeit und Würze erhalten.