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Aus dem Vorwort von Wieland Hartmann: Nach zwei erfolgreichen Büchern in Prosa nun also ein Gedichtband von Hannalore Gewalt. Man darf gespannt sein, sich überraschen lassen. Ist es zu vermessen, von Lyrik zu sprechen? Die Autorin selbst hält es für zu hochtrabend. Metrik und Wortschatz findet sie lassen zu wünschen übrig. Gewiss, das Handwerkszeug des gelernten Poeten ist geschliffener, perfekter, Was aber ist Lyrik? poetischer Ausdruck von Gefühlen und Gedanken, die den Reim nutzende Sprache. Hannalore Gewalt, die Bäuerin, hatte nicht vor, hohe Literatur für akademische Zirkel zu schreiben;…mehr

Produktbeschreibung
Aus dem Vorwort von Wieland Hartmann: Nach zwei erfolgreichen Büchern in Prosa nun also ein Gedichtband von Hannalore Gewalt.
Man darf gespannt sein, sich überraschen lassen.
Ist es zu vermessen, von Lyrik zu sprechen? Die Autorin selbst hält es für zu hochtrabend.
Metrik und Wortschatz findet sie lassen zu wünschen übrig. Gewiss, das Handwerkszeug des gelernten Poeten ist geschliffener, perfekter, Was aber ist Lyrik? poetischer Ausdruck von Gefühlen und Gedanken, die den Reim nutzende Sprache.
Hannalore Gewalt, die Bäuerin, hatte nicht vor, hohe Literatur für akademische Zirkel zu schreiben; weder in den beiden Prosabänden noch in der nun vorliegenden Gedichtsammlung. Sie möchte erzählen, was sie erlebt hat und was sie bewegt. Sie bringt ihre Gedanken zu Papier, einfach, schlicht, verständlich und vor allem ehrlich!
Ich habe in Gottesdiensten und Gemeindeveranstaltungen einige ihrer Gedichte vorgetragen und dabei gespürt, wie sehr sie den Nerv derer trafen, die dem gleichen Umfeld entstammen wie die Autorin. Land-Lyrik im besten Sinne des Wortes!
Hannalore Gewalt schickt ihre Gedanken mit Pegasus, dem Dichterross, auf die Reise und bleibt doch zu Hause. Sie findet Bilder, die bei aller Poesie erdnah bleiben.
Einige von ihren Versen atmen das, was ein gutes Volkslied ausmacht: die stille Melodie, die singbare, schlichte Sprache. Man findet sich in ihnen wieder, und ist wohl das Beste, was man, unabhängig aller handwerklicher Professionalität, von einem Gedicht erwarten kann. Darum danke ich dem Verlag für den Mut, in einer eher rationalen Zeit diese Gedichte herauszubringen und damit etwas für den Erhalt guter Sprache zu tun.
Der Autorin wünsche ich weiterhin solcherlei Gedanken, und uns, den Lesern, gratuliere ich zu diesem Lesevergnügen.
Autorenporträt
Hannalore Gewalt, geboren 1939, wurde als zweites Kind einer Landarbeiterfamilie in Molschleben bei Gotha geboren. Von 1945 - 1953 erfolgte der achtklassige Grundschulbesuch. Die sich anschließende Ausbildung in einer Haushaltungsschule beendete sie 1955. Sie begann die 2-jährige Lehre des Forstarbeiters. Kurz vor Beendigung der Lehrzeit stellten sich, hauptsächlich bedingt durch die schwere manuelle Arbeit, massive gesundheitliche Schädigungen ein. Sie machte ihren Abschluß, aber es gab keine Möglichkeit, weitere 3 Jahre Waldarbeit durchzustehen. Um an der Forstingenieurschule immatrikuliert zu werden, war diese praktische Erfahrung jedoch Vorraussetzung. Sie arbeitete ein weiteres Jahr als Schreibkraft in einem Forstamt, hatte aber zwangsläufig ihren Berufswunsch aufgegeben. Auf der Suche nach einem neuen Beruf schien ihr der des Lehrers interessant und ihrer Konstitution angemessen. Das ihr fehlende Abitur holte sie in einem Vorkursstudium nach. Schon während des anschließenden Direktstudiums für Mittelstufenlehrer Deutsch/Kunsterziehung hatte sie wegen häufiger Klinikaufenthalte und Operationen immens viel Unterrichtsstoff versäumt. Eine in ihrer Kindheit schon einmal aufgetretene Tbc holte sie wieder ein. Diese heimtückische Krankheit und deren Auswirkungen führten zu einer völligen Resignation. Hannalore Gewalt ließ sich auf eigenen Wunsch exmatrikulieren; zu einem Neubeginn fehlte ihr die Kraft. Um eine neue Möglichkeit des Geldverdienens ging es 1966, als sie bereits verheiratet und Mutter zweier Töchter war. In der örtlichen LPG legte sie 1974 die Prüfung als Facharbeiter für Obst- und Gartenbau ab. Doch die schwere körperliche Arbeit verschlechterte ihren labilen Gesundheitszustand. Viel leichter war die nachfolgende 13jährige Tätigkeit als Fachverkäuferin für Obst und Gemüse in einer großen Kaufhalle auch nicht; der Facharbeiterabschluß aber kam ihr dabei zugute. Weil in zunehmendem Maße die mangelnde Gesundheit ihr Leben bestimmte, gab sie 1989

meine Arbeit ganz auf, um zu pausieren. Es kam die Wende. Damit fielen ihre Chancen, als Schwerbeschädigte jemals wieder eine Beschäftigung zu bekommen, auf den Nullpunkt. Nach dem Auslaufen der Arbeitslosenzeit wurde ihr Rente wegen Erwerbsunfähigkeit gewährt. Seit 1993 ist sie im Ruhestand. Ihre Freizeit nutzt sie nun, um Lebenseindrücke und Erinnerungen aufzuschreiben.