Produktdetails
  • Verlag: Holzhausen
  • Seitenzahl: 215
  • Abmessung: 325mm
  • Gewicht: 1804g
  • ISBN-13: 9783900518844
  • Artikelnr.: 24020511
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.12.1999

Bildbände

"Tibet - Vom Mythos der Unendlichkeit" von Robert C. Schmid und Oswald Bendl. Holzhausen Verlag, Wien 1999. 220 Seiten, 209 Farbbilder. Gebunden, 98 Mark. ISBN 3-900518-X.

Es ist unumgänglich: Über Tibet zu reden, heißt immer auch, ein tragisches Kapitel der Geschichte zu behandeln, denn seit der Okkupation dieses Landes durch China 1951 ist es kaum mehr möglich, von grandiosen Berg-Szenerien, mystischen Zeremonien und von der Nähe zum Himmel zu schwärmen, ohne das Schicksal eines Volkes zur Kenntnis zu nehmen. Heute mag es den Anschein haben, als habe sich das Leben normalisiert, und beinahe vergessen ist, dass unter der Besatzungsmacht sechstausend Klöster und Tempel zerstört wurden und mehr als eine Million Menschen ihr Leben verloren. Doch es gibt keine Rechtfertigung mehr für den romantisierenden Blick, mit dem Heinrich Harrer und die anderen frühen Reisenden Tibet betrachten konnten. Die beiden Autoren bemühen sich sehr darum, diesen Aspekt zu betonen. Ihre Beschreibung ist vor allem eine kritische Auseinandersetzung mit den erzwungenen Veränderungen, mit nur oberflächlich geschlossenen Wunden und mit den Konsequenzen einer "Kulturrevolution", die trotz des offenen und stillen Widerstands der Tibeter von den Chinesen mit aller Härte durchgesetzt wurde. Dadurch wird das Buch wichtig, selbst wenn die Texte an einigen Stellen etwas hastig geschrieben wirken und die Gedanken manchmal durcheinander geraten. Auch die Fotos greifen dies auf. Es sind Belege der alten Schönheit und einer - wenn man genau hinsieht - bedrückenden Neuzeit. (tg)

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