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Jaroslav Poncar gilt als der bedeutendste Tibet-Photograph und einer der besten Kenner des Himalaya. Für diesen Bildband hat er sein Tibet-Archiv neu ausgewertet und die gesamte Herstellungs- und Drucktechnik auf das ultimative Großformat von fast 140 cm abgestimmt.

Produktbeschreibung
Jaroslav Poncar gilt als der bedeutendste Tibet-Photograph und einer der besten Kenner des Himalaya. Für diesen Bildband hat er sein Tibet-Archiv neu ausgewertet und die gesamte Herstellungs- und Drucktechnik auf das ultimative Großformat von fast 140 cm abgestimmt.
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Autorenporträt
Jaroslav Poncar wurde 1945 in Prag geboren, studierte an der Technischen Hochschule in Prag und Aachen und lebt seit 1966 in Deutschland. Seit 1973 ist er Professor am Fachbereich Photoingenieurwesen an der Fachhochschule Köln. Seit über 20 Jahren widmet er sich hauptsächlich Projekten in Süd- und Zentralasien. Im Jahr 2015 erhielt der den ITB BuchAward, LifetimeAward.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.07.2015

Durch Wüsten, über Berge

Nehmen wir das Foto der Dünen im Tsangpo-Tal bei Paryang, Transhimalaja 1987. Um es zu betrachten, muss der Couchtisch leergeräumt werden, so breit ist das Buch. Großartige Leere und Weite über eine Doppelseite ziehen den Betrachter in ihren Bann. Schwarzgraue Wolken ballen sich über der Landschaft. Das Bild ist kraftvoll, elegisch. Man könnte es lange betrachten, zum Beispiel einen Monat lang auf einem Kalenderblatt. Aber dieser Band ist voll mit ähnlichen Bildern menschenleerer Landschaften. Jaroslav Poncar hat sie aufgenommen. In Prag 1945 geboren, war er von 1973 an in Köln Professor für Fotoingenieurwesen. Viermal war er in Tibet. Im Jahr 1985 durchquerte er als vermutlich erster Europäer das gesamte Land, später schloss er sich Nomaden an und erforschte das Quellgebiet der Flüsse Indus, Brahmaputra, Sutlej und Karnali. Nun hat er sein Archiv durchforstet und dieses Buch zusammengestellt: "Tibet. Ein Blick zurück". Es entstand zwanzig Jahre nach der letzten Reise. Die Qualität ist nicht auf dem neuesten Stand. Aber hier zählt die historische Bedeutung der Bilder - und der Reisen. Denn Poncar schreibt auch über seine abenteuerlichen Unternehmungen. China öffnete sich nach dem Tod Maos nur zögerlich, Reisende waren nicht erwünscht. Auch wenn Poncar sich natürlich als Fotograf sieht, vielleicht wäre er besser beraten gewesen, weniger Bilder und mehr Texte in dem Band aufzunehmen. Seine Reisebeschreibungen klingen fast schon so historisch wie die Sven Hedins. Bedrückend sind die Fotos, die Ruinen und umgeworfene Skulpturen zeigen, Spuren der sogenannten Kulturrevolution, als Maos Schergen zwischen 1966 und 1976 katastrophale Zerstörungen anrichteten. Bedrückend ist, wie sehr sie aktuellen Fotos gleichen: Aufnahmen aus Palmyra und dem Nordirak, in dem der IS Kulturstätten zerstört. Poncar sah in Tibet ein Land wie vor unserer Zeit, mit Hirten, Nomaden, Pilgerinnen, Mönchen. Aber Yakweiden sehen eben immer ähnlich aus.

bär

"Tibet. Ein Blick zurück" von Jaroslav Poncar. Edition Panorama, Mannheim 2014. 312 Seiten, 220 Fotos. Gebunden, 78 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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