Spanische Lagune - in einem Wort: Seicht!
Ich hatte mir wirklich nicht viel von diesem Buch erwartet - eine Urlaubslektüre für zwischendurch - und diese Erwartungshaltung wurde voll erfüllt.
Zum Inhalt: Die aus dem Vorgänger "Rückflug zu verschenken" bekannte Ex-Kölnerin Clara besitzt Sommer,
Liebe, Sonnenschein auf Mallorca und setzt es alles wegen jungmädchenhafter Zickerei aufs…mehrSpanische Lagune - in einem Wort: Seicht!
Ich hatte mir wirklich nicht viel von diesem Buch erwartet - eine Urlaubslektüre für zwischendurch - und diese Erwartungshaltung wurde voll erfüllt.
Zum Inhalt: Die aus dem Vorgänger "Rückflug zu verschenken" bekannte Ex-Kölnerin Clara besitzt Sommer, Liebe, Sonnenschein auf Mallorca und setzt es alles wegen jungmädchenhafter Zickerei aufs Spiel
Zum Cover: Herzig - im wahrsten Sinne des Wortes. Urlaubsidylle mit Palmen. Dieser Aufmachung kann man auf jeden Fall nicht vorwerfen, dass sie fälschlicherweise auf einen anderen Inhalt als einen lauen Urlaubsschmöker hinweist.
Mein Eindruck: Die totale Utopie. So ein unglaubwürdiges Frauenbild (und das aus der Feder einer Frau) ist mir schon lange nicht mehr untergekommen. Nicht nur ist Clara schlank, so schön, dass sie noch nicht einmal ihre Augen betont (die natürlich noch viel schöner sind), beruflich erfolgreich, hat nur wunderbare Freundinnen, einen tollen Mann, eine unkonventionelle Mutter, eine gut geratene Tochter. Nein, sie wird von einem reichen Gönner beauftragt, lebt in den Tag hinein, trinkt mit bester Freundin (natürlich auch auf Mallorca erfolgreich) Prosecco, wird von einem Maler angehimmelt, kauft mal eben Boutiquen leer, trifft dort wieder nur tolle Leute.... und so weiter, und so fort. Als einigermaßen im Hier und Jetzt lebende Frau frage ich mich: Woher kommt das Geld? Wieso lernt sie am laufenden Band interessante, wichtige und vor allen Dingen auch noch liebenswerte Menschen kennen? Und wieso ist diese Tussi zu blöd, um sich einigermaßen normal zu verhalten und den Aufhänger dieses Buches schon nach fünf Minuten ad Absurdum zu führen: Ein Foto! Nun gut, wahrscheinlich hätte Frau Hauptmann in diesem Fall nur eine Kurzgeschichte und kein Buch geschrieben, geschadet hätte das der Literatur wahrlich nicht. Auch sonst ist alles zu sehr an den Haaren herbeigezogen: Der IT-Könner, der als Nachtwächter arbeiten muss, - das stimmt einfach nicht! Da der Herr noch nicht "zu alt" ist, hat er absolut Chancen auf dem Arbeitsmarkt, da muss kein Super-Friedrich auftauchen. Die Mutter, die ihre 4jährige Tochter mal eben bei einer Freundin lässt, um "zu sich selbst zu finden" und sogar in ein anderes Land verschwindet: Dass sich da keiner aus dem wunderbaren Freundes- und Familienkreis an die Stirn tippt, hinterlässt bei mir ein schales Gefühl. Nein, ganz im Gegenteil: Zum Schluss sind alle außer der Bösewichtin glücklich... und das Kind wird zu Gunsten einer Liebesnacht geparkt, obwohl Mama ja einige Tage weg war. Was für ein Leben, was für ein Egoismus!
Der Schreibstil ist für mich das einzig Positive an dem Buch: Einfache, klare Sätze ohne großartige Schnörkel. Man kann es dadurch leicht lesen, ohne lange nachdenken oder reflektieren zu müssen.
Fazit: Für Leser, die sich die Welt schöntrinken wollen, ohne am Prosecco zu schlürfen. Ich mag dann doch lieber das blutige Steak oder andere "gehaltvolle" Dinge.