Auf dem Cold Creek Highway verschwinden immer wieder junge Frauen, werden tot oder aber gar nicht mehr aufgefunden. Hailey wächst mit den Geschichten rund um den Cold Creek Highway und den verschwundenen Mädchen auf, nicht ahnend, dass sie selbst eines Tages eine Rolle in diesen Geschichten spielen
wird...
„Tief in den Wäldern“ spielt irgendwo im Nirgendwo, in einer eingefleischten kleinen…mehrAuf dem Cold Creek Highway verschwinden immer wieder junge Frauen, werden tot oder aber gar nicht mehr aufgefunden. Hailey wächst mit den Geschichten rund um den Cold Creek Highway und den verschwundenen Mädchen auf, nicht ahnend, dass sie selbst eines Tages eine Rolle in diesen Geschichten spielen wird...
„Tief in den Wäldern“ spielt irgendwo im Nirgendwo, in einer eingefleischten kleinen Gemeinde, in der jeder jeden kennt. Die Autorin schafft es dabei, dass man sich einerseits genau dort hin wünscht, geborgen in einer Gemeinde, in der man füreinander einsteht, in die Idylle der Wälder und des Sees, andererseits sind Stimmung und Atmosphäre so erdrückend, düster und beklemmend, dass man sich nicht vorstellen kann, auch nur 2 Tage dort zu verbringen.
Chevy Stevens hat einen tollen Schreibstil, sie schafft es genau die Stimmungen zu erzeugen, die die Geschichte braucht. Zwischenzeitlich hat die Autorin den Faden etwas verloren und hat viel um die eigentliche Story drumherum geschrieben und so einiges an überflüssiger Länge erzeugt. Das hat bei mir bewirkt, dass ich irgendwann einfach nur noch froh war, als ich das Buch beendet hatte. Dennoch war es zwar mein erstes Buch von Chevy Stevens, sicherlich aber nicht mein Letztes. Durch ihre Art zu schreiben konnte ich beim lesen komplett in die Geschichte und in die Umgebung von Cold Creek eintauchen und um mich herum alles ausblenden. Das mochte ich sehr.
Die Figuren sind mir nur teilweise sympathisch gewesen, ich habe sie aber allesamt als sehr authentisch empfunden. Habe ich auch manchmal das Gefühl gehabt, Hailey badet etwas zu sehr in Selbstmitleid, konnte ich ihr agieren aber immer gut nachvollziehen und habe ihre Zerrissenheit gespürt.
Ob die Geschichte aus der Sicht von Hailey oder Beth erzählt wurde, ließ sich gut durch die Kapitelüberschriften und auch den Schreibstil auseinanderhalten.
Spannung kam in dem Buch nicht zu kurz, wurde aber leider immer wieder durch unnötige Längen unterbrochen. Dennoch war für mich lange nicht klar, wer der Täter ist. Ich hatte ihn zwar im Auge, war aber nicht sicher. Ich denke, hier kann die Autorin viele ihrer Lesergemeinde überraschen. Dazu kommt, dass die Auflösung des Ganzen nicht so überkandidelt ist, wie es leider inzwischen bei vielen Thrillern der Fall ist, weil die Autoren versuchen, sich gegenseitig zu übertrumpfen. Chevy Stevens bleibt einfach auf dem Boden, was die Geschichte realistisch hält.
Für mich persönlich hat es durch die Längen letztlich nur für 3 Sterne gereicht, dennoch bin ich auf die Autorin aufmerksam geworden und möchte gerne mehr von ihr lesen. Das spricht ja auch irgendwie für sich.