Spannender Krimi aus München mit einem sympathischen Ermittlerteam
"Endlich hatte Toni sich nicht gezwungen gefühlt, die Stille mit Worten ausfüllen zu müssen, um sie ertragen zu können."
Zitat Seite 124
*Inhalt*
Kommissarin Toni Stieglitz wird mit ihren Kollegen an einen Tatort gerufen, der
ihre Dämonen an die Oberfläche holt. Die Tote sieht aus, als ob sie jahrelang misshandelt wurde.…mehrSpannender Krimi aus München mit einem sympathischen Ermittlerteam
"Endlich hatte Toni sich nicht gezwungen gefühlt, die Stille mit Worten ausfüllen zu müssen, um sie ertragen zu können."
Zitat Seite 124
*Inhalt*
Kommissarin Toni Stieglitz wird mit ihren Kollegen an einen Tatort gerufen, der ihre Dämonen an die Oberfläche holt. Die Tote sieht aus, als ob sie jahrelang misshandelt wurde. Toni fühlt sich an ihre vergangene Beziehung erinnert und kann sich gut in das Martyrium der toten Frau hineinversetzen. Schnell gerät der Ehemann unter Verdacht. Ist Toni durch ihr Erlebtes zu sehr auf den Mann fixiert und steckt hinter diesem Mord etwas ganz Anderes?
*Meine Meinung*
"Tiefe Schuld" von Manuela Obermeier ist bereits der zweite Fall mit der Kommissarin Toni Stieglitz und ihre Kollegen.
Der Schreibstil der Autorin hat mich von Anfang gefesselt, er ist flüssig, spannend und an einigen Stellen auch sehr emotional. Die Ermittlerarbeit scheint mir sehr authentisch, ist ja auch kein Wunder, denn die Autorin ist Hauptkommissarin und weiß, worüber sie schreibt.
Das Wiedersehen mit den mir bereits bekannten Charakteren hat mir sehr gut gefallen, auch wenn die persönlichen Probleme von Toni und ihre Sturheit mich ab und zu genervt haben. Erst wollte ich einen Punkt dafür abziehen, aber nachdem ich den Krimi ein paar Tage ausgelesen hatte, wurde mir klar, dass Toni einfach nicht anders reagieren konnte und gerade das hat die Autorin ziemlich gut beschrieben. Toni ist zwar eine taffe Frau, aber ich denke, dass ich nicht mit ihr klarkommen könnte. Trotzdem bewundere ich ihren Mut und ihre Beharrlichkeit. Und auch die anderen Charaktere wie z.B. Sören und Dr. Mulder sind lebendig und sehr sympathisch beschrieben. Dr. Mulder muss sich auch mit seiner Vergangenheit auseinandersetzen, und nach und nach versteht man seine Handlungen. Mir gefällt es, dass die Autorin mit wichtigen Informationen nicht immer sofort rausrückt.
Manuela Obermeier kann gut mit Worten umgehen, wie sie den inneren Zwiespalt vom Sohn der Toten beschreibt, ist einfach nur klasse:
Zitat Seite 114:
"Ein Schrei rottet sich in seiner Brust zusammen. Ein schwarzer, galliger Schrei, gemacht aus Schmerz, Ohnmacht und Zorn, und je mehr Sebastian die Lippen aufeinanderpresste, desto stärker drängte der Schrei nach draußen."
*Fazit*
Dieser spannende und fesselnde Krimi bekommt von mir eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne. Über eine Fortsetzung mit Toni und Dr. Mulder würde ich mich sehr freuen. Um Toni und ihr Verhalten besser verstehen zu können, sollte man erst den ersten Band "Verletzung" lesen.