Wer Tier sagt, meint nicht Mensch - obwohl die Trennung allen wissenschaftlichen Erkenntnissen widerspricht. Mikael Vogel zeichnet im Essay TIER. Ein Tier schreibt als Mensch ein Gedicht über ein Tier seine Poetik des Tiergedichts. Er geht dabei nicht nur linguistischen Verwirrungen nach, sondern entwirft das Tiergedicht als Korrektur dieser Verwirrung. Anhand von Zahlen verdeutlicht Vogel die Wechselwirkung von menschlichem Aufstieg und der Abwertung nichtmenschlichen Lebens. Umgekehrt zeigt er, wie der tierische Abstieg in der gegenwärtigen Aussterbewelle auch den Menschen bedroht.…mehr
Wer Tier sagt, meint nicht Mensch - obwohl die Trennung allen wissenschaftlichen Erkenntnissen widerspricht. Mikael Vogel zeichnet im Essay TIER. Ein Tier schreibt als Mensch ein Gedicht über ein Tier seine Poetik des Tiergedichts. Er geht dabei nicht nur linguistischen Verwirrungen nach, sondern entwirft das Tiergedicht als Korrektur dieser Verwirrung. Anhand von Zahlen verdeutlicht Vogel die Wechselwirkung von menschlichem Aufstieg und der Abwertung nichtmenschlichen Lebens. Umgekehrt zeigt er, wie der tierische Abstieg in der gegenwärtigen Aussterbewelle auch den Menschen bedroht. Klimawandel, globale Pandemien und ein Verlust von Empathie mit tierischen Artgenossen zeigen, wie sehr der Begriff Anthropozän Ausdruck menschlichen Narzissmus' ist. Das Tiergedicht verschiebt den Fokus und gibt dem Tier eine Stimme.
Mikael Vogel, geb. 1975, »ein Experte für Tierlyrik« (Tip Berlin, 1/2013), lebt in Berlin. »Nichts weniger als ein epochales Werk«, urteilt Eric Giebel (fixpoetry.de, 1.3.2018) über den Gedichtband Dodos auf der Flucht. Requiem für ein verlorenes Bestiarium (Verlagshaus Berlin, 2018). Vogels Gedicht- und Essaysammlung, die sich ausgestorbenen Tierarten und den Geschichten ihrer Ausrottung widmet, wurde mit dem Literaturstipendium des Landes Baden-Württemberg 2019, dem LeseLenz-Stipendium als Hausacher Stadtschreiber 2019 sowie, in Auswahl während der Entstehung des Buches, mit dem Medienpreis RAI Südtirol beim Lyrikpreis Meran 2016 ausgezeichnet. Im Verlagshaus Berlin sind außerdem die Gedichtbände Morphine (2014) und Massenhaft Tiere (2011) erschienen.
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