Der Rückseitentext dieses 2021 in 2. Auflage im HAUPT Verlag Bern erschienen Buches von Bruno P. Kremer und Klaus Richarz sagt schon viel über das schöne und informative Buch. Es ist eine Einladung zum Mitmachen, wildlebenden Tieren auch im eigenen Garten ein zu Hause zu bieten, was oft mit geringer
Mühe gut erreichbar ist. Im fast 120-seitigen ersten Teil des Buches stellen die Autoren zahlreiche…mehrDer Rückseitentext dieses 2021 in 2. Auflage im HAUPT Verlag Bern erschienen Buches von Bruno P. Kremer und Klaus Richarz sagt schon viel über das schöne und informative Buch. Es ist eine Einladung zum Mitmachen, wildlebenden Tieren auch im eigenen Garten ein zu Hause zu bieten, was oft mit geringer Mühe gut erreichbar ist. Im fast 120-seitigen ersten Teil des Buches stellen die Autoren zahlreiche Möglichkeiten vor, wie man einen Hausgarten zu einem kleinen „Naturparadies“ entwickeln kann. Weg vom monotonen „Sportrasen“ und Thuja-Hecken hin zu reich gegliederten und mit verschiedenen Lebensraumelementen angereicherten Gärten. Dabei wird zunächst auf die Auswahl und Anordnung von Gehölzen in Hecken, Gehölzgruppen oder auch als Solitäre sowie Obstgehölze eingegangen und dabei in erster Linie auf heimische Arten gesetzt. Das ist sicher wichtig, aber ich finde, verschiedene nicht heimische Arten verdienen es, auch im Garten zur Bereicherung und Verschönerung beizutragen. Mich ärgert es immer wieder etwas, wenn in manchen Büchern „Exoten“ wie Rhododendren oder Koniferen nahezu verteufelt werden. Denn ein Garten soll nach meiner Meinung nicht nur „Ersatznatur“ sein, sondern möglichst auch über das ganze Jahr etwas mit Blüten oder Strukturen für's Auge bieten. Aber das lässt sich ja mit Augenmaß mit den Zielen der Autoren gut verbinden. So setzen die Autoren natürlich auch bei den im Anschluss behandelten Blütenpflanzen in erster Linie auf heimische Arten. Bei Kräuterbeeten lässt sich das freilich kaum umsetzen, denn die meisten, teils seit Jahrhunderten bei uns kultivierten Küchenkräuter entstammen nicht der heimischen Pflanzenwelt. Weitere Themen sind die Anlage artenreicher Blumenwiesen und -rasen und - recht ausführlich – von Trockenmauern, deren unverfugte Zwischenräume ein Dorado für zahlreiche Kleintiere und geeignete Polsterpflanzen und Sukkulenten sein können. In den Artenvorschlägen müssen die Autoren natürlich auch auf nichtheimische Pflanzenarten zurückgreifen, denn sonst würde es nicht wirklich bunt und vielfältig. Bei dem abschließenden Kapitel im ersten Teil des Buches zu Anlage und Bepflanzung von Gartenteichen fällt das leichter, viele heimische Arten einzubringen. Doch wer dazu in Gartenmärkten eine Auswahl sucht, wird leider zumeist eher auf nicht heimische Arten stoßen. Der 2. Teil des Buches beschäftigt sich mit den verschiedenen tierischen Bewohnern der Gärten, einzelnen Arten wie auch Artengruppen. Als Nicht-Katzenfreund übergehe ich mal geflissentlich das Kapitel zu Katzen im Garten, zu oft habe ich mich schon über angeknabberte Zauneidechsen oder Blindschleichen in meinem Garten geärgert. Bei den Insekten geben die Autoren zahlreiche Tipps sowohl zur Gestaltung künstlicher Lebensstätten als auch kleiner naturnaher Refugien. Die in Baumärkten oft teuer angebotenen Mini-Insektenhotels“ erfüllen diesen Zweck kaum, viel besser ist es, selbst geeignete Hilfen zu schaffen. Seien dies aufgestapeltes Holz oder Natur- oder auch Ziegelsteine. Im Folgenden werden die „Top Twelve“ der heimischen Wildpflanzen sowie auch weiterer Gartenpflanzen für Schmetterlinge vorgestellt. Stets ist darauf zu achten, dass es sich nicht nur um „bunte Blumen“ handeln muss, sondern auch um solche, die den Faltern wie auch anderen Insekten auch entsprechenden Nektar bieten. Gefülltblütige Sorten sind dabei fast ausschließlich völlig ungeeignet, dürfen aber meiner Meinung nach dennoch das Ensemble „für's Auge“ ergänzen. Dem folgen Kapitel zur Errichtung von „Lebenshilfen“ für Amphibien, für die eben nicht nur ein richtig angelegter Gartenteich gehört, sondern auch passende Übersommerungs- wie Überwinterungsstrukturen. Ähnliches gilt für Reptilienarten, von denen Zauneidechsen und Blindschleichen am ehesten von alleine zuwandern, für Ringelnattern bedarf es schon der Nähe geeigneter feuchtlebensräume in der Umgebung. Aber alte Holz- oder Reißighaufen, gern gemischt mit lesesteinen werden auch von diesen dankend als Unterschlupf angenommen.
Ausführlich fällt verständlicherweise das Kapitel zu den Vögeln aus, sind sie doch die mobilsten und nicht selten die vielfältigste Artengruppe in Gärten. Dabei werden geeignete natürliche Strukturen wie Bäume und Sträucher sowie Nisthilfen unterschiedlichster Art an Bäumen oder auch an Gebäuden vorgestellt. Desgleichen geschieht das beim Kapitel zu Fledermäusen, für die man mit einfachen Mitteln recht viel selbst tun kann, wenn man nicht jede Fuge an Haus oder Dach sorgfältig versperrt. Auch geeignete Kleinhabitate für andere Kleinsäuger wie Igel, Spitzmäuse, Bilche und weitere Arten werden vorgestellt. Im Anhang kann man in einer Liste etwas mehr als 30 Maßnahmen zur ökologischen Aufwertung von Gärten selbst durch ankreuzen bewerten, wie es um den eigenen Garten steht. In 5 Klassen wird die unterschiedliche Wertigkeit erläutert. Ein Literaturverzeichnis zum „Weiterlesen“, ein sauber dargestellter Bildnachweis und ein Register runden das sehr gute Buch ab.