Die Frage nach dem Platz des Menschen in der Natur beschäftigt Dichter und Denker seit Anbeginn der Zeiten. Dabei geht es nicht um Banalitäten wie Veganismus oder die Ethik der landwirtschaftlichen Viehzucht, sondern um das grundsätzliche Selbstverständnis des Menschen innerhalb seiner Um- und Mitwelt.Mit Alain der Benoist hat sich nun der Grandseigneur der französischen Nouvelle Droite dieser Frage angenommen. Seine Beschäftigung mit dem Verhältnis zwischen Tieren und Menschen folgt der schon im 18. Jahrhundert von Bonnot de Condillac getroffenen Aussage: »Es wäre wenig interessant, zu wissen, was Tiere sind, wenn es nicht ein Mittel wäre, um zu wissen, was wir sind.« Die Selbstauffassung als Mensch setzt eine Grunddistanz zum Tier voraus, und entlang dieser Kluft definiert sich letztlich auch jeder Begriff von Ethik und Moral.Benoists Stationen auf dem Weg durch die europäische Geistesgeschichte reichen von Aristoteles über die christlichen Apologeten bis hin zu Martin Heidegger und Arnold Gehlen, dem Mitbegründer der Philosophischen Anthropologie.