Zwischen Menschen und Tieren besteht seit jeher eine enge und spannungsreiche Beziehung. Doch erst seit gut vierzig Jahren wird unter dem Begriff der Tierethik unsere moralische Verantwortung gegenüber Tieren intensiv verhandelt. Seit den klassischen Argumentationen von Peter Singer oder Tom Regan sind tierethischeÜberlegungen in alltäglichen und gesellschaftlichen Debatten präsent, wobei Schlagwörter wie »Speziesismus«, »Veganismus« oder »Tierrechte« die Gemüter beunruhigen. Die Tierethik hat sich aber seither weiterentwickelt. Diese Einführung legt sowohl klassische Ansätze als auch neuere Entwicklungen in der Tierethik dar.Neben zentralen Fragen, Argumenten und Einwänden diskutiert der Band auch drängende ethische Fragestellungen in praktischen Anwendungsfeldern (Nutztiere, Tierpark, Tierexperiment) .
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 10.05.2016NEUE TASCHENBÜCHER
Die Grenze zwischen
Mensch und Tier
Darf man Tiere benutzen? Zum Beispiel, um sie vor einen Pflug zu spannen und mithilfe ihrer Kraft sein Feld umzugraben. Darf man sie einsperren, nur weil sie so putzig aussehen und man sie gern jederzeit verfügbar hätte? Und, darf man Tiere essen? Der Veterinärmediziner Herwig Grimm von der Universität Wien und der Tierphilosoph Markus Wild von der Universität Basel haben eine Einführung in die sogenannte Tierethik geschrieben, also in die Diskussion um die Frage, wie mit Tieren umzugehen sei. Sie beziehen dabei keine eigene Position, sondern legen vor allem ausgehend von Peter Singers umstrittenem Buch „Animal Liberation“ von 1975 die wichtigsten Positionen und Gegenpositionen der letzten Jahrzehnte dar. Ihre Argumentation ist akademisch, in seiner Knappheit ist der Text aber auch für Nicht-Philosophen stets nachvollziehbar. Aus den oft ideologischen und emotionalen Argumenten ist es den beiden gelungen, die wesentlichen Punkte zu destillieren und neben dem Überblick auch oft verdeckte Aspekte der Diskussion aufzuzeigen, wie die spannende Frage, wo und wie genau eine Grenze zwischen Mensch und Tier verläuft. NICOLAS FREUND
Herwig Grimm/ Markus Wild: Tierethik zur Einführung. Junius Verlag, Hamburg 2016, 251 Seiten, 15,90 Euro.
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Die Grenze zwischen
Mensch und Tier
Darf man Tiere benutzen? Zum Beispiel, um sie vor einen Pflug zu spannen und mithilfe ihrer Kraft sein Feld umzugraben. Darf man sie einsperren, nur weil sie so putzig aussehen und man sie gern jederzeit verfügbar hätte? Und, darf man Tiere essen? Der Veterinärmediziner Herwig Grimm von der Universität Wien und der Tierphilosoph Markus Wild von der Universität Basel haben eine Einführung in die sogenannte Tierethik geschrieben, also in die Diskussion um die Frage, wie mit Tieren umzugehen sei. Sie beziehen dabei keine eigene Position, sondern legen vor allem ausgehend von Peter Singers umstrittenem Buch „Animal Liberation“ von 1975 die wichtigsten Positionen und Gegenpositionen der letzten Jahrzehnte dar. Ihre Argumentation ist akademisch, in seiner Knappheit ist der Text aber auch für Nicht-Philosophen stets nachvollziehbar. Aus den oft ideologischen und emotionalen Argumenten ist es den beiden gelungen, die wesentlichen Punkte zu destillieren und neben dem Überblick auch oft verdeckte Aspekte der Diskussion aufzuzeigen, wie die spannende Frage, wo und wie genau eine Grenze zwischen Mensch und Tier verläuft. NICOLAS FREUND
Herwig Grimm/ Markus Wild: Tierethik zur Einführung. Junius Verlag, Hamburg 2016, 251 Seiten, 15,90 Euro.
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