Tierethisches Engagement - ein Ausdruck bei dem man an viele Länder denken mag, aber sicherlich nicht vorrangig an Japan, das seit Jahrzehnten insbesondere aufgrund seiner umstrittenen Walfangpolitik in den internationalen Schlagzeilen für Aufsehen sorgt. Über die Behandlung von Japans Haustieren ist jedoch weit weniger bekannt. Bei näherer Betrachtung fällt auf, dass Japan innerhalb seiner Haustierkultur sehr viel Facettenreichtum bietet. Auf der einen Seite werden Schoßhunde mit Luxus-Markenartikeln verwöhnt, auf der anderen täglich hunderte Tiere in staatlichen Tierheimen vergast. Gleichwohl gibt es über Japans Haustierkultur nicht nur Negatives zu berichten, denn insbesondere in den vergangenen zwei Jahrzehnten ist ein enormer Anstieg tierethischen Engagements, vor allem auf freiwilliger Basis, zu verzeichnen. Dieses soll Dreh- und Angelpunkt dieser Arbeit sein und als Beispiel die Tierauffangstation "Heart Tokushima" in den Fokus stellen. Eingebettet in den internationalen, immer wichtiger werdenden wissenschaftlichen Diskurs der Mensch-Tier-Beziehungen, soll die Situation in Japan auch im internationalen Vergleich betrachtet werden.