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Der Tiergarten, die größte und älteste Berliner Grünanlage, ist Gartendenkmal, Erholungsort und Location für Großveranstaltungen zugleich, vor allem aber eine großartige und vielfältige Parklandschaft. "Tiergarten Flanieren im großen Park" ist eine raumzeitliche Erkundung des Parks im Wandel der Jahreszeiten. Mit einem subtilen Blick für Details und atmosphärischem Feingefühl führt das Fotografenduo mit der Geste des Flaneurs zu "seinen" Orten im Tiergarten. Alle Fotos entstanden in gut einem Jahr mit analoger Kamera aus der Perspektive des Parkbesuchers. Im Nebeneinander und im Kontrast von…mehr

Produktbeschreibung
Der Tiergarten, die größte und älteste Berliner Grünanlage, ist Gartendenkmal, Erholungsort und Location für Großveranstaltungen zugleich, vor allem aber eine großartige und vielfältige Parklandschaft. "Tiergarten Flanieren im großen Park" ist eine raumzeitliche Erkundung des Parks im Wandel der Jahreszeiten. Mit einem subtilen Blick für Details und atmosphärischem Feingefühl führt das Fotografenduo mit der Geste des Flaneurs zu "seinen" Orten im Tiergarten. Alle Fotos entstanden in gut einem Jahr mit analoger Kamera aus der Perspektive des Parkbesuchers. Im Nebeneinander und im Kontrast von Prominentem und Neuentdecktem, üppigem Grün und verschneiter Weite, von melancholischer Stimmung und quirliger Lebendigkeit, Geschichte und Gegenwart entsteht ein authentisches Abbild des Tiergartens, das seine Vielheit in all ihren Facetten widerspiegelt.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.12.2014

Verwunschene Winkel und Massenauflauf

"Aufregender, lebendiger, schöner und facettenreicher als der Tiergarten kann ein Park kaum sein." Das sagt man so einfach in Berlin. Tatsächlich haben die Fotografin Beatrice Pötschke und der Dokumentarfilmer Leif Karpe in diesem ersten Bildband über Berlins größte und älteste Grünanlage weniger die historischen oder hortikulturellen als die menschlichen und atmosphärischen Facetten betont. Ohne Mauer oder Zaun zeigt sich der vor fünfhundert Jahren als feudaler barocker Wildpark angelegte Tiergarten heute bürgernah und manchmal ein wenig abgeliebt, ein Freizeitgelände für Familien mit Picknick, Spaziergänger, Marathonläufer, Kaffeehausgäste, Bootsfahrer, Radler, Wildpinkler, Zoobesucher, Sonnenanbeter, Demonstranten und - ein wunderbarer Moment - für zwei junge Männer, die zwischen blühenden Magnolien die Köpfe zu einem Selfie zusammenlegen. Der Tiergarten ist von Straßen umzingelt und vielspurig durchschnitten, was sich als große Dröhnung über seine zweihundert Hektar bemerkbar macht. Dennoch finden sich dort noch immer verwunschene Winkel und unbeschrittene Alleen. Am Anfang des Buchprojekts stand ein Schwarzweißfoto, das eine junge Fotografin 1949 im kriegszerstörten Berlin mit einer Großbildkamera aufgenommen hatte: der Blick aus dem Rundgang der Siegessäule in den zerstörten und weitgehend abgeholzten Tiergarten. Von zweitausend Bäumen sollen damals noch siebenhundert gestanden haben. Es wäre reizvoll gewesen, den gleichen Blick - diesmal ins dichte Grün wieder erwachsen gewordener Bäume - noch einmal abzubilden, aber eine vergleichbare Perspektive findet sich nicht im Buch. Dafür entschieden sich die Fotografen bei ihrem Streifzug durch den Garten im Lauf der Tages- und Jahreszeiten für die inzwischen ehrwürdig gewordene analoge Technik, ein "langsames Handwerk", zumal mit Stativ, das den Schritten des Flaneurs und der ruhigen Atmosphäre, dem tiefen Herbstlicht, den Wasserspiegelungen und dem Pathos der Monumente entgegenkommt. Die Bildlegenden sind leider etwas sparsam und statt der zweifachen Abbildung derselben verschwommenen Schautafel wäre eine profane Karte nützlich gewesen - für Nichtberliner.

letz

"Tiergarten Berlin - Flanieren im großen Park" von Beatrice Pötschke und Leif Karpe. Edition Braus, Berlin 2014. 128 Seiten, zahlreiche Fotos. Gebunden, 39,95 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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