Manche vollbringen Unvorstellbares, andere sind einfach nur süß: Tierkinder sind Sinnbild für die Urkraft des Lebens und bezaubern uns durch ihre Anmut und Schönheit. Vor allem in Zoos können wir sie in großer Vielfalt bewundern. Mit seinem Buch "Tierkinder im Zoo" (BLV Buchverlag) lädt Henning Wiesner zu einem einmaligen Rundgang von Kinderstube zu Kinderstube ein.Auf großartigen, manchmal ganze Seiten füllenden Fotos bezaubern die Jungtiere wie ihre Eltern mit ihrem individuellen Artverhalten. Nicht weniger faszinierend ist allerdings, was Wiesner in jedem der über 70 Porträts an Wissenswertem über die Jungenaufzucht der jeweiligen Art und zu ihrer Biologie zusammengefasst hat. Kurz und leicht verständlich geschrieben, bündeln seine Texte verblüffende, abwechslungsreiche, aber auch anrührende Informationen. Zum Beispiel, dass ältere Geschwister von Schimpansen-Kindern äußerst zärtlich mit den Kleineren umgehen, dass Große Ameisenbären im ersten Lebensjahr perfekt getarnt auf dem mütterlichen Rücken unterwegs sind und dass Koala-Babys Eukalyptus-Brei aus dem Blinddarm der Mutter verspeisen. Unglaubliches leisten Rote Riesenkänguruhs nach ihrer Geburt: Nur einen Zentimeter lang und kein Gramm schwer klettern sie selbständig auf einer Schleimspur in den Beutel der Mutter. Und was Giraffen bei der Geburt an Falt- und Entfaltungstechnik beherrschen müssen, zeugt von artistischer Gelenkigkeit und ist spannend beschrieben. Die wichtigsten Arten - vor allem Säugetiere, einige Vögel und wenige Reptilien - hat der Autor für große und kleine Leser beobachtet. Sein Bildband "Tierkinder im Zoo" ist ein Geschenk und eine Einladung, sich von der faszinierenden Welt der Tierkinder begeistern zu lassen - nicht nur im Zoo.