Der zum Killer scharf gemachte Kampfhund, das Schoßhündchen mit Schleife, das edle Jagdtier, das Labortier, das ausgestellte Zootier, der dressierte Zirkusunterhalter, das Schlachtvieh, der treue Lebensbegleiter, das Schmusespielzeug von Kindern: Es gibt so viele Zurichtungen des Tieres, wie es Bedürfnisse des Menschen gibt. Zu deren Befriedigung scheint das Tier da zu sein. Wo hat in diesem Netz der Beziehungen zwischen Mensch und Tier die sogenannte Tierliebe ihren Platz? Jenes Gefühl der Zuneigung, Fürsorglichkeit und Verständnisinnigkeit, das in unserer Gesellschaft moralisch so hochdotiert ist? Weshalb das, was als Tierliebe gilt, eine tief gestörte Beziehung des Menschen zur Kreatur und zu sich selbst ist, beschreibt Gerhard Staguhn in seinem Buch.