Magisterarbeit aus dem Jahr 1998 im Fachbereich Afrikawissenschaften - Kultur und Landeskunde, Note: 1,0, Universität zu Köln (Institut für Afrikanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Der Mythos, der der Stadt Timbuktu bis zur Mitte des neunzehnten Jahrhunderts anhaftete, als die ersten Berichte von europäischen Augenzeugen bekannt wurden, war vorwiegend durch den enormen Goldreichtum des Sudan bedingt, für den die Stadt in den Augen der Europäer stellvertretend war (HERBERT 1980: 449). Timbuktu war in Wirklichkeit jedoch nur ein Umschlagplatz für den Handel zwischen Schwarzafrika und dem Norden und verfügte selbst weder über natürliche Ressourcen noch über Produktionsstätten. Ein anderer Reichtum Timbuktus hingegen war der Stadt selbst und ihrer bewegten Geschichte entwachsen, wenn auch der Handel und äußere Einflüsse hierbei eine nicht zu vernachlässigende Rolle spielten: Timbuktu entwickelte sich im Laufe seiner Geschichte zu einem Zentrum afrikanischer Gelehrsamkeit und übteals solches Einfluß auf die politische und kulturelle Entwicklung Westafrikas aus.Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, diese Tradition genauer zu beleuchten, ihre Entwicklung vor dem Hintergrund der Geschichte zu skizzieren und die unterschiedlichen Faktoren zu benennen, die zu ihrer Entstehung, zu ihrer Blüte und zu ihrem Niedergang beitrugen. Ein zentraler Faktor, der hierbei verdeutlicht werden soll, ist die Wechselwirkung zwischen der Gelehrtentradition, der islamischen Religion, der ökonomischen Prosperität und der politischen Stabilität. So soll weiterhin analysiert werden, in welchem Verhältnis die Gelehrten Timbuktus während der verschiedenen Epochen und Reiche zu den jeweiligen Machthabern standen und welche Rolle sie für die Geschicke der Stadt gespielt haben. Schließlich wird untersucht, in welcher Weise Timbuktu als Zentrum der Lehre die kulturelle und religiöse Entwicklung Westafrikas geprägt hat.
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