In der Insel-Bücherei (Band 1387) ist das Prosastück „Tina oder über die Unsterblichkeit“ von Arno Schmidt aus dem Jahre 1955 wieder neuaufgelegt worden. Der Autor greift darin den Gedanken der Unsterblichkeit auf und machte daraus eine humorvolle Kurzgeschichte.
Bei einem abendlichen Gang durch
Darmstadt trifft der Protagonist der Erzählung (ein Alter Ego des Autors) einen seltsamen Mann, der…mehrIn der Insel-Bücherei (Band 1387) ist das Prosastück „Tina oder über die Unsterblichkeit“ von Arno Schmidt aus dem Jahre 1955 wieder neuaufgelegt worden. Der Autor greift darin den Gedanken der Unsterblichkeit auf und machte daraus eine humorvolle Kurzgeschichte.
Bei einem abendlichen Gang durch Darmstadt trifft der Protagonist der Erzählung (ein Alter Ego des Autors) einen seltsamen Mann, der ihn einlädt, gemeinsam das unterirdische Elysium der Stadt zu besuchen. Der Unbekannte entpuppt sich als der Schriftsteller Christian August Fischer (1771-1828). Gemeinsam mit ihm und der Schriftstellerin Kathinka „Tina“ Halein (1801-1877) gelangt der Ich-Erzähler über einen versteckten Zugang in einer Litfaßsäule zu dem verborgenen Ort, wo die Unsterblichen weiter existieren, was aber eher eine Last ist.
Der Normalbürger ist nach ein paar Jahrhunderten vom Elysium erlöst, sobald der letzte schriftliche Hinweis seiner Existenz getilgt ist. Schriftsteller dagegen müssen das Elysium länger erdulden, denn ihr Name und ihr Werk überdauert ja die Jahrhunderte oder gar die Jahrtausende. Darüber hinaus entpuppt sich das Elysium als ganz irdisch mit Geschäften, Läden und Verwaltungsbehörden.
Die „Tina“-Neuausgabe des Insel Verlages zum bevorstehenden 100. Geburtstag des Autors wurde mit Radierungen von Eberhard Schlotter illustriert, der in seinem Nachwort auch von seinen Begegnungen mit Arno Schmidt berichtet.