Zunächst:
Der deutsche Titel "Tipps vom Hundeflüsterer" ist etwas irreführend -
wer ein Buch mit Schritt-für-Schritt Anleitungen für "Sitz-Platz-Bleib" sucht ist hier definitiv falsch. Der Originaltitel "Cesar's Way" passt hier wie die Faust aufs Auge. Cesar versucht anhand seiner
Lebensgeschichte und seinen Erfahrungen dem Leser seine Grundidee der Hundeerziehung näher zu bringen.
Dennoch…mehrZunächst:
Der deutsche Titel "Tipps vom Hundeflüsterer" ist etwas irreführend -
wer ein Buch mit Schritt-für-Schritt Anleitungen für "Sitz-Platz-Bleib" sucht ist hier definitiv falsch. Der Originaltitel "Cesar's Way" passt hier wie die Faust aufs Auge. Cesar versucht anhand seiner Lebensgeschichte und seinen Erfahrungen dem Leser seine Grundidee der Hundeerziehung näher zu bringen.
Dennoch würde ich alle Sitz-Platz-Bleib- Trainingsbücher gegen dieses Buch von Cesar eintauschen. Ich konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen, denn ich habe mich schon immer dafür interessiert, wie Hunde eigentlich wirklich ticken.
Es macht keinen Sinn einem Hund einfach Kommandos beizubringen, wenn er trotzdem innerlich aus dem Gleichgewicht ist. Für mich ist dieses Buch und die Konzepte von Cesar die Grundlage jeder Hundeerziehung - bevor man diese Grundidee nicht verstanden hat, kann man niemals richtig verstehen, was der Hund wirklich braucht. Oft denken wir nur an uns und was wir brauchen: wir brauchen einen Hund der schnell lernt, auf Kommando gehorcht, wir verlieren schnell die Geduld wenn etwas nicht so klappt wie wir uns das vorstellen. Doch oft liegt es genau daran, dass wir die Psyche des Hundes total außer acht lassen. Er soll einfach so funktionieren wie wir es uns wünschen.
Wer also bei Cesar nach einfachen Anleitungen für Kommandos sucht wird genauso leer ausgehen wie derjenige, der in Freuds Werken eine Anleitung zum Schwimmenlernen sucht.
Viele halten seine Mittel für bedenklich, er stellt Hunde aufs Laufband und nimmt aggressive Rottweiler hart zur Brust. Doch man muss immer alle Perspektiven beachten. Cesar betont ausdrücklich (und mehrfach), dass Bewegung und Aktivität, vor allem draußen in der Natur, eine Grundvoraussetzung seiner Konzepte ist.
Viele Klienten zu denen er geht, erzählen ihm, dass sie mit einem großen Hund 15 MInuten pro Tag spazieren gehen, oder keine Zeit haben um ihre Hunde ordentlich auszuführen. Würde Cesar von den Leuten verlangen ihr Leben komplett umzustrukturieren und den angemessenen Spaziergang mit ihren Lieblingen täglich zu gehen, würde das wahrscheinlich auf taube Ohren stoßen. Meist sind wir Menschen für Veränderungen nicht sonderlich offen. Ist es dann nicht besser die Hunde wenigstens auf einem Laufband ihre überschüssige Energie abbauen zu lassen, als genau zu wissen, dass die Herrchen ihrem Hund niemals ausreichend Auslauf einräumen würden.
Aggressive Rottweiler würden eingeschläfert werden... ist es dann nicht sinnvoller mit etwas härteren Maßnahmen mit diesen Hunden zu arbeiten um sie zu einem ausgeglichenen Hund zu machen, damit sie so eine 2. Chance bekommen?
Für mich sind seine Konzepte und Theorien einleuchtend und ineinander stimmig und ich wünschte ich hätte schon früher von ihm gehört. Ich habe einen 15-jährigen Malteserrüden, der uns zeitweise ganz schön auf der Nase herumtanzte und ich muss sagen, durch die Tipps vom Hundeflüsterer hat sich die Beziehung sehr entspannt und ist viel harmonischer geworden... es ist also nie zu spät ;-)
Dieses Buch (oder generell Cesar :-) ) sollte jeder zukünftige Hundebesitzer kennengelernt haben
...denn erst dann kann man wirklich verstehen was in unseren vierbeinigen Gefährten vor sich geht und Hund und Mensch können ruhig und harmonisch miteinander leben, so wie sich das jeder Pack Leader doch eigentlich wünscht.