Die militärwissenschaftliche Geschichtsforschung in Tirol hat sich bislang vor allem auf die letzten drei Jahrhunderte konzentriert. Aus den Kämpfen von 1703 und 1809 erwuchs das Klischee von der außergewöhnlichen Wehrorganisation und Wehrbereitschaft der Tiroler. Das vorliegende Werk, das aufgrund minuziöser Archivarbeit die erste Hälfte des 17. Jahrhunderts und damit vor allem auch die Zeit des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) behandelt, korrigiert dieses Bild in wesentlichen Punkten. Das Tiroler Kriegswesen stützte sich im behandelten Zeitraum auf die Landesverteidigung durch die Untertanen und auf die Kriegsführung durch angeworbene Soldtruppen. Eingehend werden die Aufstellung, die Versorgung, die Durchzüge und Einquartierungen der Truppen und das konfliktbelastete Verhältnis mit der Zivilbevölkerung behandelt.