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Der alte Titurel übergibt die Pflege des Grals seinem Sohne Frimutel, von dessen fünf Kindern Anfortas und Trevrezent sich schon Waffenruhm erwarben; die Töchter sind Schoisiane, Herzeleide und Repanse de Schoie. Schoisiane wird dem Herzogen Kiot von Katelangen (Katalonien) vermählt, stirbt aber bei der Geburt Sigunens. Vor Leid begibt sich Kiot nebst seinem Bruder Manfiolot des Schwertes; sein anderer Bruder Tampentär, König von Brobarz, von dem Kiot sein Herzogtum zu Lehen trägt, leiht es nun Sigunen und nimmt diese zu sich, um sie mit seiner Tochter Kondwiramur zu erziehen. Herzeleide wird…mehr

Produktbeschreibung
Der alte Titurel übergibt die Pflege des Grals seinem Sohne Frimutel, von dessen fünf Kindern Anfortas und Trevrezent sich schon Waffenruhm erwarben; die Töchter sind Schoisiane, Herzeleide und Repanse de Schoie. Schoisiane wird dem Herzogen Kiot von Katelangen (Katalonien) vermählt, stirbt aber bei der Geburt Sigunens. Vor Leid begibt sich Kiot nebst seinem Bruder Manfiolot des Schwertes; sein anderer Bruder Tampentär, König von Brobarz, von dem Kiot sein Herzogtum zu Lehen trägt, leiht es nun Sigunen und nimmt diese zu sich, um sie mit seiner Tochter Kondwiramur zu erziehen. Herzeleide wird mit Kastis vermählt, der am Hochzeitstage stirbt und ihr die Königreiche Waleis und Norgals hinterlässt, welche sie ihrem zweiten Gemahl, Gahmuret, zubringt. Nach Tampentärs Tode, dem Kardeiß in Brobarz folgt, wird Sigune, auf Herzeleidens Bitte, zu dieser gebracht und mit Schionatulander bei ihr erzogen. Diesen jungen Delfin (Dauphin) von Graswaldane (Graisivaudan, Viennois oder Dauphinée), den Helden der Aventüre, hatte die Königin Anflise von Frankreich, Gahmurets Jugendgeleibte, diesem anvertraut. Sein Ahn war Gurnemans de Graharz, sein Vater Gurzgri, seine Mutter Mahaute, des Pfalzgrafen Eckunat Schwester. Schionatulander hatte Gahmureten oft als Bote bei Anflisen gedient; jetzt ward er selber von Sigunens Minne berührt. Er bittet um ihre Hilfe, und ein reizendes Gespräch über Minne entspinnt sich zwischen den Kindern. Sigune ist ihm hold, doch soll die Schionatulander erst unter Schildesdach verdienen. Um diese Zeit zieht Gahmuret zum andern Mal nach dem Morgenlande, dem Baruch gegen die babylonischen Brüder beizustehen; Schionatulander begleitet ihn, beginnt aber dort aus Sehnsucht nach Sigunen zu siechen. Gahmuret, der seinen Kummer bemerkt, stellt ihn zur Rede und verheißt ihm, als er seine Liebe zu Sigunen bekennt, Beistand und Fürsprache. Ein ähnliches Zwiegespräch zwischen Sigunen und Herzeleiden beschließt den wahrscheinlich ganz erhaltenen Abschnitt.
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Autorenporträt
Wolfram von Eschenbach (* um 1170 bzw. 1160/1180 in Franken, wahrscheinlich in Obereschenbach (heute Wolframs-Eschenbach); ¿ um/nach 1220) war ein deutschsprachiger Dichter. Die mittelhochdeutsche Literatur verdankt ihm mehrere epische Werke. Ebenso verfasste er als Minnesänger lyrische Dichtungen. Als sein berühmtestes Werk gilt der Versroman Parzival.
Rezensionen
"Eine wichtige, sehr gut aufbereitete Neuedition, die den faszinierenden Text auch für den Unterricht wieder verfügbar macht."
Professor Dr. Christian Kienig, Universität Zürich
"Tout médiéviste intéressé par l'étude des fragments de Wolfram trouvera en cette édtition un outil de travail irremplaçable."
Jean-Marc Pastré in: Cahiers de Civilisation Médiévale 52/2009

"With their diplomatic edition of Titurel and the Jüngerer Titurel, Bumke and Heinzle have produced a work of scholarly excellece that will enable exciting new research on both of these works and authors. In short, this edition is nothing less than a researcher's dream come true."
Stephen Mark Carey in: Journal of English and Germanic Philology July 2009

"Ein glänzendes Zeugnis philologischer Sorgfalt [...]"
Christian Kiening in: Arbitrium 1/2008

"... in Zukunft [wird] jeder, der sich wissenschaftlich mit dem Titurel auseinandersetzt, auf die Ausgabe von Bumke/Heinzle zurückgreifen müssen."
W. Günther Rohr in: Germanistik Nr. 48, 1-2/2007

"Diese Teile, unverzichtbar der eine wie der andere, bilden verlässliche Grundlagen für weiterführende einerseits interpretatorische und andererseits überlieferungsgeschichtliche Fragestellungen. Die Titurel-Forschung ist damit jedenfalls nun in einer wahrhaft opulenten Situation, für die man Helmut Brackert, Joachim Bumke, Stephan Fuchs-Jolie und Joachim Heinzle zu großem Dank verpflichtet ist."
Bernd Schirok in: Zeitschrift für deutsche Philologie, Nr. 127, 1-2008