"To Cage" ist eine fotografische Studie über den Lebensraum von Tieren im Zoo. An der Serie hat Dominic Davies über vier Jahre intensiv gearbeitet, wobei er seinen Blick auf die künstlichen Räume und ihre verzerrten Maßstäbe richtet, die in zahlreichen europäischen Zoos vorherrschen. Seine technischen Fertigkeiten im Umgang mit einfachen Schnappschüssen und die ausgeprägte Faszination für eine inszenierte Wirklichkeit, wie man sie in Zoos vorfindet, führen bei ihm zu sehr ungewöhnlichen, vielschichtigen Bildergebnissen. Die "Bewohner" von Zoos werden als lebendige Trophäen vorgeführt, die ausschließlich auf die Rolle eines visuellen Konsumproduktes beschränkt sind. Auf beunruhigende Weise wird dem Betrachter das Verhältnis von Mensch und Natur vor Auge geführt.
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Der Titel des Bandes des Fotografen Dominic Davies spielt nicht auf eine Hommage an den Komponisten John Cage an. Der hat mit den Abbildungen gar nichts zu tun, berichtet Ulf Erdmann Ziegler. Die Fotografien zeigen vielmehr eingesperrte Tiere, Tiere im Zoo. Für den Rezensenten, der die Fotos äußerst eigenwillig findet und beim Betrachten zwischen klaustrophobischen und intimen Gefühlen hin- und herschwankte, stellt sich denn auch die Frage nach der Rechtmäßigkeit der Zootierhaltung. Davies' Projekt provoziere diese Frage - allerdings, merkt Ziegler an, ohne mit seinem Band darauf eine Antwort zu geben.
© Perlentaucher Medien GmbH
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